AW: Mein Partner hat Krebs
liebe manuela,
kann mir so ungefähr vorstellen, wie du dich fühlst. ging mir auch so, als mein mann diese boshaftigkeit und ungerechtigkeit hatte.
ich habe solange geschluckt, bis es nicht mehr ging - ich dachte nur noch "raus"! so, raus ging nicht. da bin ich so fürchterlich explodiert, daß ich nicht glauben konnte, daß ich das bin, die da so vom leder gezogen hat. diese situation hatten wir 4x in dieser phase seiner krankheit. mein mann hat sich das sehr zu herzen genommen und sich tatsächlich mal gedanken darüber gemacht, was ich aushalten mußte. von da an ging es gut, besser, als je vorher. er weiß, daß er ohne mich aufgeschmissen wäre. ich tue nicht mehr so, als wäre ich der geborene samariter. ich bin nicht schuld an der krankheit meines mannes. wenn ich etwas nicht mehr aushalte, sage ich es inzwischen, denn das umgehen mit dieser situation habe ich nicht gelernt, ich bin nicht seine krankenschwester und nicht sein blitzableiter. heute haben wir das harmonischste verhältnis, das man sich vorstellen kann.
krebs ist eine familienkrankheit, auch du, liebe manuela, brauchst hilfe und beistand.
lg.
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