Krankheitsverlauf bei einem Glioblastom
Hallo Editha,
bei Matthias ging es sehr schnell. Wir haben am 04.07 geheiratet und da war er schon nicht mehr gut drauf. Ich habe das auf die Shunt-Op geschoben und mir nicht so große Sorgen gemacht. Zunächst konnte er noch gehen wenn ích ihn am Arm gestützt habe, die Hochzeit musste er im Rollstuhl verbringen. Er war immer müde, die Koordination klappte nicht mehr, er brauchte Hilfe beim Essen und trinken. Wenige Tage später begann die Inkontinenz, Matthias hat fast nur noch geschlafen und hat wenig auf uns reagiert. Er bekam starke Schluckprobleme, er konnte sich bald gar nicht mehr bewegen. Er ist dann in eine Art Koma weggedämmert was ja sehr gnädig ist, so hat er den körperlichen Verfall nicht mehr mitbekommen. Ganz selten hatte er noch wache Momente, in der letzten Woche gar nicht mehr. Er hatte mind. 3 Tumore, einer direkt am Hirnstamm, der hat ihn dann wohl auch umgebracht. Am 03.08. bekam er Atemprobleme, er hatte nur noch eine Schnappatmung, wie ein Fisch den man auf´s Trockene wirft. Die Sauerstoffsättigung war schlecht, Puls nicht mehr messbar, Blutdruck auch. Er hat von 11.00 bis 18.45 gekämpft, er wollte immer leben !! Aufgeben war für ihn nie drin, auch wenn die Diagnose noch so beschissen war. Aber dann hat die Atmung versagt und Matthias ist gegangen, die ganze Familie war bei ihm und hat ihn begleitet. Mein Trost ist, dass es ihm jetzt besser geht.
Der körperliche Verfall ging bei ihm rasent schnell, knapp 4 Wochen nach der Hochzeit war ich Witwe. Sein Tod ist noch nicht richtig in meinem Kopf angekommen - ich warte immer noch dass er nach Hause kommt. Mein Leben erscheint mir jetzt so sinnlos - in den letzten Monaten, fast Jahren war er der Mittelpunkt meines Lebens. Er fehlt mir so sehr, ich kann mich für die einfachsten Sachen motivieren. Ich hoffe die Zeit bringt für mich Trost und gibt mir die Hoffnung zurück.
Liebe Grüße Heike
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