AW: die erste Chemo.
Hallo Ronny,
Dein Vater hat also die gleiche Therapie erhalten, die ich mittlerweile 7-mal durchgeführt habe. Das erste Mal war 1995, noch im Rahmen einer Studiean der MH Hannover. Mittlerweile ist diese Therapie anerkannt, als erste Wahl eingesetzt zu werden. (Oft nennt man sie kurz "IMT") Wenn Dein Vater einigermaßen mit den Nebenwirkungen zurechtgekommen ist, ist es wahrscheinlich sogar richtig, die Therapie zu wiederholen. Wie gesagt, ich sehe das schon als Erfolg an, wenn das Wachstum gestoppt ist, und die Knoten nicht größer geworden sind. Dein Vater sollte unbedingt mit seinem Onkologen ausführlich darüber sprechen!
Ich habe damals zunächst 3 Durchgänge dieser Therapie gemacht und hatte danach fast 8 Jahre Ruhe, bis bei der Nachsorge wieder etwas gefunden wurde. Ich habe dann nochmal 4 Durchgänge der Therapie mitgemacht, aber nach der letzten war der Lymphknoten vor der Lunge doch wieder gewachsen, deshalb hab' ich mit der Thorax-Klinik Kontakt aufgenommen, wo man mir versicherte, "das können wir alles wegoperieren!" Es waren dann 2 Lungen-OP's nötig (1*links, 1*rechts), dann war das erledigt.
Sutent ist eins der Medikamente wie auch Nexavar und andere, die die Bildung von Blutgefäßen unterdrücken, die ein Tumor normalerweise selbst verursacht. Diese Mittel verhindern das Wachstum, aber sie töten die Krebszellen nicht und verhindern auch nicht die Neubildung. Diese Mittel muss man dann bis zum Ende nehmen. Obendrein haben sie sehr heftige Nebenwirkungen, die zumindest vergleichbar sind mit der Therapie, die Dein Vater schon einmal gemacht hat.
Diese Therapie (IMT) hat aber zum Ansatz, die Abwehrkräfte des Körpers so anzuregen, dass sie erfolgreich die Krebszellen bekämpfen. Man hat also die Chance, wie ich eine gute Zeit danach ohne Nebenwirkungen das Leben zu genießen. Wie gesagt, ich meine, Dein Vater sollte diesen ersten Durchgang der Therapie als Erfolg ansehen und Mut fassen, einen weiteren Durchgang nach angemessener Erholungspause dranzuhängen.
Herzliche Grüße auch an Deinen Vater, Heino
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