AW: mein vater
..ich nochmal..
..gut, dass es ein Plattenepithel ist (wie bei mir), weil der nicht
so aggressiv und schnellwachsend ist. Wenn man in diesem
Zusammenhang überhaupt von gut reden kann.
Gehört zu den sog. "nicht Kleinzellern". Hier im Board findest
Du ganz viel Informationen über diesen Feind.
Auch wenn Dein Vater schon viel erlebt hat, so ist eine Chemo
und Behandlung auf Krebs doch eine ganz neue Erfahrung. Auch
ich bin das Thema eigentlich ganz überlegt und ruhig angegangen,
und trotzdem habe auch ich Momente erleben müssen, wo ich mich
gefragt habe, ob ich noch leben will und dieses Leiden nicht besser
beende.
Hier müssen die Angehörigen ganz sensibel den Patienten im Auge
behalten. Veränderungen in der Psyche sind schwer auszumachen
und schleichend. Während der Chemos ging es mir ziemlich übel und
da fragt man sich schon, ob das alles nötig ist. Aber zum Glück hat
mich meine Familie grandios unterstützt und tut es noch. Das ist
auch das einzig was Ihr als Angehörige tun könnt aber auch tun müsst.
Verwandte und Freunde haben mich oft gefragt, wie ich so offen
mit dem Problem umgehen kann, immerhin geht es um Leben und Tod.
Ich habe immer geantwortet, dass es eine ganz normale Krankheit
ist, nur dass sie mein Leben bedroht. Zum Glück hat sich niemand
von mir abgewendet, alle kommen nach wie vor zu Besuch und wir
reden ganz offen über die aktuelle Situation. Das hilft mir sehr und
niemand muss meinetwegen traurig sein. Ich bin mir aller Tatsachen
bewusst und habe mich damit arrangiert. Mein Zustand ist in meinem
Umfeld allen bekannt, Verwandte, Freunde, Nachbarn und Kollegen.
Ich versuche so weit es geht einen ganz normalen Alltag zu verleben,
nur dass ich jetzt viel mehr Dinge bewusst genieße.
Ich wünsche Euch - vor allem dem Pa - viel Kraft und einen
erfolgreichen Kampf gegen das "Biest". Haltet zusammen und
versucht soweit es geht weiter ein "normales" Leben zu führen.
Ganz liebe Grüsse
loetchen
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