AW: Haustiere - mit die beste Therapie!
Hallo!
Mein Name ist Britta, bin 33 Jahre alt und wollte gerne etwas über meine Katzis erzählen. Ich hoffe, ich presch jetzt hier nicht einfach rein, aber nachdem ich die ersten Beiträge gelesen habe, wollte ich mich gerne mitteilen.
Ich habe zwei Kater, Salem und Kasimir, 5 und 3 Jahre alt. Salem habe ich damals für 40 Euro gekauft, immerhin ist er ein schwarzer Persermix mit nicht ganz so langem Fell, aber einem persertypischen Bollerkopf. Kasimir ist sein Sohn, der auch bei mir geboren wurde, aber wie ne getigerte Hauskatze ausschaut. Lediglich die Dicke seines Fells verät, dass da ein bisschen Rassekatze drinsteckt.
November 2007 wurde bei mir hochmalignes Non-Hodgkin-Lymphom festgesellt. Ich habe einen grossen Tumor direkt hinter dem Brustbein, der Anfangs 7x6 cm gross war. Ein paar kleine Tumore befinden sich auch an der Lunge. Leider hat die erste Therapie keine dauerhaften Erfolge gezeigt, sodass ich jetzt an einer Therapiestudie teilnehme, die vor der Stammzelltransplantation meine letzte Chance ist.
Seit der Diagnose bin ich überglücklich, dass ich meine kleinen Räuber hier habe. Es gibt immer was zu lachen und sei es nur, dass Salem mir mal wieder den Rücken zukehrt und jeglichen Versuch ihn auf mich aufmerksam zu machen ignoriert. Kasimir zaubert mir schon ein Lächeln auf die Lippen, wenn er mich sanft mit seiner Pfote anstubst, um mir zu sagen, dass er Aufmerksamkeit oder Futter haben möchte. Für Salem muss ich in den letzten Wochen einen Platz an meiner Seite freihalten, damit er sich neben mich legen kann, nur um mich zu spüren. Das war früher nicht so.
Wenn ich mal traurig bin, kucken die beiden zwar ziemlich entsetzt, weil sie sich über de schluchzenden Geräusche wundern, aber dann kommen sie doch zu mir und wollen kuscheln. Ich bin froh, dass sie nicht vor Schreck weglaufen, besonders Kasimir, der Angsthase pur ist.
Mir ist mal im Badezimmer nur der Deckel einer Flasche runter gefallen und Kasimir hat alles, was ihm bei der Flucht im Weg stand, mitgenommen. Ich hab so gelacht, dass mir der Bauch weh tat.
Salem bringt mich besonders zum Lachen, wenn er mir aus einem anderen Zimmer mit einem Buckel und gesengtem Kopf seitlich entgegen galoppiert kommt. Ich wünschte echt, dass ich in solchen Momenten eine Kamera zur Hand hätte, aber leider ist dieses Verhalten nicht vorauszusehen. Ich muss schon lachen, wenn ich nur daran denke. Ich kann mit Salem sogar verstecken spielen. Wenn ich dabei um die Ecke luschere, dann bleibt er wie erstarrt stehen. Verstecke ich mich wieder, geht er auch wieder ein Schritt, bis ich wieder um die Ecke schaue. Das geht so lange, bis er bei mir angekommen ist und dann wird wild geknuddelt.
Ich habe trotz der schweren Diagnose das Lachen nicht verlernt, aber wenn ich die beiden Rabauken nicht hätte, würde ich sicher fast jeden Tag hier sitzen und traurig sein, vielleicht sogar resignieren, denn es gibt für mich keine eindeutige Prognose.
Ich habe immer Angst gehabt, dass ich Salem und Kasimir auf ihren letzten Weg begleiten muss. Jetzt habe ich Angst, dass ich das nicht mehr erleben kann.
Liebe Grüße!!!! Britta
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