[Blume68]

Ich brauche keinen falschen Trost
und verschont mich mit
Gott, der weiß, was er macht
und Sprüchen wie
er meint es doch gut.

Ich brauch eine Hand
die mich hält
ein Ohr, das mich hört
und ein Auge
das mit mir heult
in der Nacht
verschont mich mit Gott
aber schickt mir den Engel
er weiß
wie es geht.
(Eva-Maria Leiber)


Liebes Engelchen,

in all den Tagen an der See war ich mit meinen Gedanken fest bei dir, deinem Papa, und deiner Mama. Euer Weg war lang und schwer, der Weg, den ihr mit eurem Papa gegangen seid, ehe er seine Reise ins Regenbogenland antreten konnte. Aber ihr durftet bis zum Schluß bei ihm sein - ich weiß, wie tröstlich dieses Gefühl ist! Das ist von so unschätzbarem Wert, für euch wie für euren Papa, daß man es kaum in Worte fassen kann. Es ist ein Liebesbeweis, wie er schöner und tiefer nicht sein kann.

Du warst sein persönlicher Engel. Du hast ihn so unendlich unterstützt, soviel Energie aufgewendet, dich um soviel gekümmert, soviel Zeit an seiner Seite verbracht. Du hattest Angst, als es ihm letzte Woche so schlecht ging - und warst doch bei ihm, bis zum Schluß.
Ich bin sicher, daß genau das dich im Nachhinein immer trösten wird.

Annika33 hat genau den Text gewählt, den ich immer und immer wieder die letzten Wochen gelesen habe, und der mich manches Mal selbst getröstet hat - "schick mir keinen Engel". Ich hätte genau diesen Text hier für dich gewählt. Sie hat Recht - du warst dieser Engel. Und deine Familie, dein Mann wie dein Kleiner, haben dich darin auch unterstützt - dieser Engel für ihn sein zu können.

Sei dir gewiß - wenn dir danach ist, dann findest du hier das Ohr, das dir zuhört, die Schulter, an die du dich anlehnen darfst, und das Auge, das mit dir weint. Meines weint heute mit dir, dennoch teile ich deinen Stolz! Du kannst stolz sein auf dich.

Ich umarme dich still und herzlich
dein Blümchen