AW: Betroffene und Angehörige im Umgang miteinander
Hallo Annika,
lieb von Dir, mir noch einmal persönlich zu schreiben!
Ich fühlte mich keineswegs als Eindringling oder "überlesen".
Mir tut es nur so leid, Eure Gefühle und Empfindungen zu lesen. Wahrscheinlich, weil ich in der gleichen Situation war und auch nicht wusste was richtig oder falsch ist. Aber es gibt einfach keine Lösung! Man muss eben nach dem Bauchgefühl gehen. Wir können uns eben NICHT in die Betroffenen hineinversetzen, aber für sie da sein.
Mein Mann machte es mir nach seinen abgeschlossenen Therapien klar. Ich durfte mir eine Menge Vorwürfe anhören, demnach hatte ich alles falsch gemacht während seiner Erkrankung, dass tat ganz schön weh.
Allerdings entschuldigte er sich nach einer ganzen Weile für diese Vorwürfe. Wir waren eben alle von dieser verdammten Krankheit verunsichert.
Tja, meine allerliebste Mutter hat es leider nicht geschafft, aber ihre Erkrankung wurde einfach VIEL zu spät entdeckt. Sie hatte ihre guten und ihre schlechten Phasen, wie Eure Angehörigen/Mütter.
Und, JA! Mein Mann hat trotz grottenschlechter Prognose seitens mehrerer Onkologen seine Krebserkrankung (Sarkom) hoffentlich überstanden. Fünf Jahre sind bald herum. Damit hätte keiner der Ärzte gerechnet, mein Mann aber schon! Er gab niemals auf und war immer der Meinung, zu den wenigen Prozenten zu gehören, die diese Erkrankung überleben.
Deswegen! Einfach nicht aufgeben! Meinen Mann dürfte es fast nicht mehr geben, trotzdem fährt er morgen gesund und munter in den Urlaub.
So, dass war nun wirklich mein letzter Beitrag.
Ich wünsche ALLEN viel Kraft und Gesundheit!!!
Liebe Grüße
Sanne
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