Liebe Susanne,
vielen Dank für den Link - ich finde ihn sehr interessant.
Meine Haare haben dieses Mal bis zum 2. Chemozyklus durchgehalten, aber dann war nichts mehr zu machen. Von meiner Erfahrung Anfang des Jahres wusste ich noch, dass ich es irgendwann total nervig fand, überall ausgefallene Haare zu finden: auf dem Kopfkissen, auf dem Tisch, auf der Tastatur und sogar auf meinem Teller.
Daraufhin habe ich damals folgende Rechnung aufgestellt. Der Mensch hat ca. 100.000 Haare (glaube ich zumindest). Wenn jeden Tag 1000 Haare ausfallen, dauert es rein rechnerisch mehr als 3 Monate, bis ich völlig kahl bin.
Da wusste ich, dass ich das nicht so lange aushalten könnte, und habe beschlossen, mir die Haare selbst abzurasieren. Sowohl mein Mann als auch meine Freundin hatten mir ihre Hilfe angeboten, aber ich hatte das Gefühl, dass ich das alleine machen wollte. Erst habe ich sie mir mit einer Schere kurz geschnitten und dann mit der Haarschneidemaschine meines Mannes abrasiert. Obwohl ich damit gerechnet hatte, dabei oder danach weinen zu müssen, war das gar nicht der Fall. Ich war eher im Gegenteil erleichtert, diesem unbefriedigenden Zustand nun ein Ende bereitet zu haben und auch nicht mehr das Gefühl zu haben, dieser Situation ausgeliefert zu sein. Anschließend bin ich sofort mit meiner Perücke nochmal ins Perückenstudio gefahren und habe sie mir anpassen lassen, so dass sie wirklich gut saß.
Dieses Mal wusste ich schon, wie ich mich fühlen würde, was mir die Prozedur nochmal erleichtert hat. Ich hatte mir auch eine kleine Belohnung überlegt, nämlich ein schickes, neues Had-Tuch in lila
Ich wünsche dir, dass du den für dich richtigen Zeitpunkt findest, dich von deinen Haaren zu trennen.
Alles Gute
Bettina