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Alt 23.10.2008, 12:36
Mowie Mowie ist offline
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Standard AW: Mein Partner hat Krebs

Tina und Manuela

Ich bin jeden Tag im Forum ,und lese auch immer was es neues gibt ,bin aber im Moment Kraftlos und müde ,selbst das Schreiben strengt mich an ,und oft traue ich mich nicht ,weil ihr euch untereinander ja schon länger kennt ,da bin ich unsicher ob ich was schreiben soll oder nicht .
Jetzt haben mich sämtliche Leute (Arzt ,Amtsarzt ,Therapeutin Geschwister und Mutter) gedrängt meine zurückgestellte Reha vom Juni anzutreten .
Ich merke selber ,das ich nicht mehr kann .2005 wurde ein Kind aus unserer
Familie bestialisch umgebracht ,sie war erst 6 Jahre ,wäre eine Woche später 7 geworden .Das beschäftigt mich heute noch ,ich habe 3 Enkel und bete täglich ,das sie heil durchs leben kommen .
Ja und den Rest kennt ihr ja .Ich kopiere meinen Bericht noch mal hier rein ,da ich nicht weiß ob ihr das gelesen habt,wenn ja ,braucht ihr ja nicht lesen

Hallo erst mal alle zusammen


Also ich versuche mich kurz zu fassen .
Voriges Jahr am 28.06.07 brach mir meine Mutter im Arm zusammen ,nachdem sie eine Woche vorher vom Arzt ein Abführmittel bekommen hatte ,weil sie keinen Stuhlgang mehr hatte und ich die ganze Woche meiner Mutter beim abwaschen und dem was sie auf dem Weg zum WC verloren hat wegputzen geholfen habe ,kam es zu dieser Situation .Ich rief einen Arzt ,ich hatte noch nie soviel Angst wie in dieser Zeit ,bis der Arzt und meine ältere Schwester kamen ,ich dachte wirklich meine Mutter schafft es nicht mehr . Um 12Uhr mittags kam sie im Krankenhaus an und um 14Uhr30 lag sie um OP mit geplatzten Darm ,wie sich später rausstelte war es Darmkrebs . Im Bericht steht ED Sigmakazionom Sigmaresektion mit Anlage eines Colostomas , Sigmaperforation mit diffuser Peritonitis(pT3 pN pMx)auf dem Boden eines Sigmacarcinoms mit Einbruch in die Bauchdecke Postoperative Sepsis . Der Onkologe sagte sie brauche keine Chemo ,weil keine Lymphknoten befallen waren ,und sie auch schon sehr geschwächt durch die Op war dazu noch Diabetes und ihr Alter(73)riet er von der Chemo ab . Jetzt hat vorige Woche der Onkologe bei Mutter angerufen bei ihr Stimmen Werte vom Blutbild nicht ,und sie muß erst mal zu verschiedenen Untersuchungen .Hoffe und bete ,das sich nichts neues auftut ,obwohl ich jetzt nicht mehr solche Angst habe wie im vorigen Jahr ,da Mutter sich gut erholt hat ,denke ich könnte sie jetzt eher eine Chemo vertragen ,obwohl ich hoffe das es nicht nötig wird .Das zu meinem ersten Sorgenkind.

Mein zweites Sorgenkind ist mein Mann .
Er hat sich Wochenlang gequält weil er sehr schwer Stuhlgang machen konnte ,der Apotheker hat sich gefreut ,wir haben ohne Ende Mikroklist gekauft . Dann sollte er zur Darmspiegelung ,vertrug das Sorbitrat nicht ,rief in der Arztpraxis an ,teilte das der Sprechstundenhilfe mit ,die dann nur meinte ja dann streichen wir den Termin wieder .Mein Mann jammerte weiter rum ,ich sagte dann geh noch mal zum Hausarzt und sprech mit ihm .Ja und dann überschlugen sich die Ereignisse.Der Hausarzt hat Blut abgenommen ,rief an als das Ergebnis kam ,das mein Mann sofort kommen muß ,der Tumormarker war sehr hoch und die Leberwerte nicht in Ordnung .Er machte ein Ultraschall ,und fand Flecken auf der Leber .Das war an einem Freitag ,Montags zu einer Ärztin ,die im hiesigem Krankenhaus Darmspiegelungen macht .Dienstags in KH und Freitag war die Darmspiegelung mit schlechtem Ausgang ,meinem Mann wurde mitgeteilt das er Darmkrebs und Lebermetastasen hat .Am 07.05.08 OP Termin .Diagnose Hepatisch metastasiertes teilstenosierendes Adenokarzionom des Rektums cT3cN1M1 (hepar)G2(Stadium IV nach UICC) ED 04/2008 paliative Anlage eines doppelläufigen Sigmoideostoma . Der Tumor konnte nicht enfernt werden weil er sich am Beckenknochen festgesetzt hat .Im Moment bekommt er Chemo ,in der Hoffnung ,das sich der Tumor verkleinert und er doch noch operiert werden kann .Und ich bete ,das sich auch die Metastasen verkleinern .
Ich habe schon so kurz wie ich konnte ,ohne Gefühle zu beschreiben geschrieben ,und trotzdem ist es so lang geworden .
Lg
Mowie

Jetzt stiegen Mutters TM Werte wieder an ,alle Untersuchungen wurden gemacht ,soweit nichts gefunden ,nun will der Onkologe vorsichtshalber eine Chemo machen ,damit sich erst garnichts entwickeln kann.
Es ist ein ständiges hin und her ,mal bei Mutter ,dann wieder mein Mann ,ich habe manchmal das Gefühl ich drehe durch .
Was ich vergas ,Mutter mußte im März auch noch Stents im Herzen gesetzt kriegen .
Ich habe so lange mit meinem Gewissen gekämpft und immer gedacht ich kann doch hier nicht einfach weg fahren ,aber selbst die Onkologin meines Mannes sagte ich soll fahren ,da im Moment nichts akutes vorliegt .Ich denke ich werde fahren ,aber mit einem schlechten Gewissen. Meine ältere Schwester kommt und hilft meinem Mann und meiner Mutter beim wechseln der Basisplatten von ihrem Stoma ,und alle anderen haben gesagt sie würden sich auch um meinen Mann mitkümmern .Er kann ja alles noch alleine ,ist nur oft zu faul was zu machen ,und läßt mich dann rennen (hört sich vielleicht nicht nett an ,ist aber so ).
Sorry wenn ich wirr geschrieben habe ,bin im Moment auch wirr.


Trotz alledem drücke ich dir liebe Manuela und deinem Mann gaaaanz feste die Daumen ,das alles gut geht und dein Mann alles gut übersteht .
Auch dir Tina wünsche ich mit deinem Mann nur das Beste .Wie gesagt ich lese viel mit.
Allen anderen ,die hier schreiben oder lesen wünsche ich viel Kraft alles durch zu stehen .

Grüße
Monika
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