Hallo Purzel,
toll, dass du dir so viele Gedanken machst. Du kennst deine Freundin zwar am besten, aber dies ist ja nun doch eine Ausnahmesituation.Vielleicht hilft es dir zu erfahren, was mir gut und was mir weniger gut gefallen hat?
Gut: Körperlotion (wie Barbara schon schrieb), Duschgel, Gutscheine für Bücher, CDs, Kosmetik und Blumen. So konnte ich selbst entscheiden, ob ich mir ein Buch zum Thema Krebs kaufen wollte oder lieber eins, das mich ablenkt. Das gleiche gilt für CDs: Es gab Zeiten, in denen ich mich für eine EntspannungsCD und andere, in denen ich mich für Amy Winehouse entschieden habe. Und mit den Blumengutscheinen habe ich mir vor jeder Chemo als "Belohnung" einen tollen Blumenstrauß gegönnt. Ganz toll fand ich das Angebot einer Kollegin, mir einen Kontakt zu einer fast gleichaltrigen, ebenfalls Betroffenen zu vermitteln, von der sie wusste, dass wir in vielen Bereichen auf einer Wellenlänge liegen. Das war allerdings ganz zu Beginn meiner Erkrankung, also nach OP und vor der Chemo. Mann, was habe ich der bei unserem ersten Treffen ein Loch in den Bauch gefragt (und hinterher war bei mir doch alles ganz anders, aber das war egal!).
Weniger gut: Ein Buch mit Gedanken zum Leben. Erstmal finde ich, dass das eine sehr persönliche Sache ist - besonders, was das Sprachliche angeht, denn was den einen aufbaut, findet der andere schlicht und einfach kitschig. Und außerdem habe ich mir in dieser Phase sowieso mehr Gedanken zu diesem Thema gemacht, als ich eigentlich wollte.(Gute) Ratschläge empfand ich ebenfalls als aufdringlich, auch wenn ich wusste, dass sie gut gemeint waren. Die habe ich mir wirklich lieber von Betroffenen geholt. Und am nervigsten fand ich den Versuch einer psychologischen Analyse meiner Krankheit. Die konnte ich glücklicherweise ganz schnell im Keim ersticken.
Aus Solidarität mit einem Baseballcap zu eurem Treffen zu fahren, würde ich nur dann machen, wenn ein Baseballcap auch zu deinem sonstigen Outfit gehört. Mir persönlich würde das zu weit gehen, obwohl ich in diesem Forum von anderen auch schon ganz andere Meinungen dazu gelesen habe. Die bezogen sich allerdings nicht auf Baseballcaps, sondern darauf, dass sich Freunde oder Partner aus Solidarität ebenfalls eine Glatze rasiert haben. Als mein Mann mir das vorschlug (da hätte es auch gar nicht so viel zu rasieren gegeben

), habe ich nur geantwortet: Mach das, aber nur wenn du dir aus Solidarität auch jede Woche Blut abnehmen lässt. So war dieses Thema schnell wieder vom Tisch.
Ich bin sicher, du suchst dir schon aus all unseren Vorschlägen die heraus, die zu deiner Freundin passen und wünsche euch einen wirklich schönen Abend.
LG Bettina