AW: Erneuter Krebs bei meiner Oma
Guten Morgen Dark Rose,
es tut mir leid, dass Du mit ansehen musst, wie Deine Oma immer verwirrter wird. Ich kann immer nur wieder darauf hinweisen - trinkt sie genug? Das ist enorm wichtig, denn sonst "trocknet" das Gehirn aus und es kann zu Verwirrtheits-Zuständen kommen.
Ansonsten kann ich Euch nur bitten, dass immer jemand bei ihr ist. Denn wenn sie wirklich so verwirrt ist, kann es auch passieren, dass sie sich und andere versehentlich in Gefahr bringt. Das hört sich jetzt sicherlich schlimm an, aber ich habe es schon erlebt, dass Patienten ihre Schuhe auf den Herd gestellt und diesen dann angemacht haben.
Auch wenn Ihr im Haus seid, das reicht oftmals als Kontrolle nicht aus! Kann sie denn z.B. bei Euch Mittagessen? So könntet Ihr die Trinkmenge auf jeden Fall schon einmal am Tag kontrollieren.
Wenn sie dann z.B. wieder davon erzählt, dass sie zur Schule müsste, lasst sie in dem Glauben, dass sie in diesem Moment ein Schulkind ist. Wenn Ihr dagegen angeht ("Du bist doch gar kein Schulkind), verwirrt ihr sie noch mehr (damit können die Patienten weniger gut umgehen). Erzählt ihr lieber, dass z.B. heute keine Schule ist, da die Lehrer einen Ausflug machen und sie deswegen noch im Bett liegen bleiben kann. Bis Ihr wieder da seid, hat sie das in der Regel längst wieder vergessen.
Ich weiß, es ist nicht einfach - und am Schlimmsten ist die Zeit, wenn die Patienten selber merken, dass sie zwischendurch verwirrt sind. Wenn diese Phase dann vorbei ist - und sie keine klaren Momente mehr hat - wird es etwas einfacher (von der psychischen Belastung her gesehen). Dies gilt allerdings nur bei Demenz-Erkrankungen, Alzheimer oder Hirnschädigungen. Wenn es sich um einen reinen Flüssigkeitsmangel oder eine Nebenwirkung der Therapie handelt ist a): der Zustand durch Flüssigkeitszufuhr zu beheben oder b.): der Zustand hält solange an, wie die Therapie dauert.
Was bei Euch zutrifft weiß ich nicht.
Wie sieht denn überhaupt die momentane Situation aus? Bekommt sie noch Chemo? Was sagen die Werte, wie fühlt sie sich sonst, was sagen die Ärzte?
Jetzt wünsche ich Dir noch einen wunderschönen Tag.
Liebe Grüße
Birgit
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