Das Märchen vom Sturköpfchen und der 2. Meinung.
Es war einmal ein Mädchen, das zog durch, was es so wollte. Deswegen wurde es landauf landab Sturköpfchen genannt.
Eines schönen Tages bemerkte Sturköpfchen, dass es reichlich hustete und fragte eine Freundin, wer denn ein guter Pneumologe sei. Oh, sagte die Freundin, ihres Zeichens nach Hautärztin, da kannst Du zu S nach Blankenese gehen oder aber auch zu A nach Altona, aber nicht zu W nach Othmarschen.
Sturköpfchen schaute nach, wo es besser seine Kutsche abstellen konnte und das war eindeutig in Altona. Also ging es zu A und erzählte ihm von seinem Leid.
A sagte gleich, da müssen wir mal röntgen und schickte Sturköpfchen los. Da war fast alles in dem gleichen Haus, das gefiel Sturköpfchen. Nicht gefallen haben Sturköpfchen die Röntgenaufnahmen, aber die gefielen A auch nicht und so schickte er sie gleich in das große Haus mit den vielen Betten. Ein Anruf von ihm genügte und Sturköpfchen hatte einen Termin. Leider wurde aus dem Termin gleich eine ganze Woche, die Sturköpfchen in dem Haus mit den vielen Betten verbringen musste. Es gab dort einen sehr lieben Pneumologen, er nannte sich Oberarzt, der sich sehr um Sturköpfchen kümmerte, aber auch einen bösen, bösen Radiologen, der nahm gar keine Rücksicht auf das arme Sturköpfchen, sondern tat ihr hundsgemein weh.
Als Ergebnis dieser Quälerei stellte sich heraus, dass Sturköpfchen eine üble, arge Krankheit hatte.
Sturköpfchen war wie versteinert als A ihr das Ergebnis mitteilte und ihr auch gleich sagte, er hätte schon mal einen Termin mit Onkodok abgemacht. Sturköpfchen könne aber auch gerne jeden anderen Onkodok wählen.
Die Welt blieb stehen und in Sturköpfchens Brust wuchs ein harter schwerer Stein und der Kummer und die Angst wichen nicht mehr von ihrer Seite.
In ihrer großen Not fand sie eine Internetseite. Dort gab es Leute, denen ging es wie ihr. Sie war wenigstens nicht mehr alleine. Sie fand Freundinnen und Freunde. Außerdem stellte sie fest, dass sie Onkodok vertrauen konnte. Onkodok hielt sie weit über die mediane Überlebenszeit am Leben und das mit überwiegend hohe Lebensqualität. Onkodok war fürsorglich, vorsichtig, gut informiert und sehr partnerschaftlich. Für Sturköpfchen war das wichtig.
So war sie, soweit es eben möglich war, glücklich und zufrieden, auf alle Fälle schon mal mit Onkodok.
Nach einer Weile aber fingen ihre neuen Freundinnen an zu sagen: Du solltest Dir mal eine zweite Meinung holen, das kann nicht schaden, es geht um Dein Leben.
Sturköpfchen aber sagte: " Nein. Ich bin mit Onkodok sehr zufrieden, er hat mein volles Vertrauen und er ist auch überhaupt nicht blöde."
So ging es hin und her und auch wenn die Freundinnen verstummten ( es waren sehr liebe Freundinnen) so wusste Sturköpfchen denn doch, das es nicht schaden könnte, eine 2. Meinung einzuholen.
So verging die Zeit.
Eines Tages gab es eine Veranstaltung für Leute, die auch von so einer Krankheit, wie das arme Sturköpfchen, heimgesucht waren.
Alles was in der Hamburger Onkodok Szene gut und teuer war, nahm an der Veranstaltung teil. So hatte Sturköpfchen Gelegenheit mit diversen Onkodoks zu sprechen. Einige mochte sie gerne, andere nicht. Obwohl sie einen großen Namen hatten.
Einer aber war da, den fand Sturköpfchen ganz besonders bemerkenswert. Der hatte alles. Der war Pneumologe, Onkoprof und an der Spitze der Bewegung.
Sturköpfchen sprach mit ihm über die 2. Meinung. Sie fragte, ob es was bringt, nicht ob er dafür war. Er sagte, das bringt immer was. Entweder wird das Vertrauen in den eigenen Onkodok noch verstärkt oder aber man hat noch eine gute Idee. Denn gerade in der systemischen Behandlung gibt es ständig Neuerungen und keiner kann alles wissen.
Das überzeugte Sturköpfchen. Also sprach sie mit Onkodok darüber.
Onkodok meinte, das Onkoprof ein sehr guter wäre. Genau so gut wie ( den Namen vergaß Sturköpfchen) in Essen. Die beiden seien wohl gleich. Die wären bestens informiert. Sozusagen Spitze und wenn Onkoprof eine gute Idee hätte, würde Onkodok das sehr begrüßen.
Also hat Sturköpfchen Onkoprof gemailt und Onkoprof hat innerhalb kürzester Zeit zurückgemailt und nun hat Sturköpfchen einen Termin für den 26.11.
Onkodok wird bis dahin einen Brief fertig haben. Dann weiß Onkoprof alles, was gelaufen ist.
Onkodok hat übrigens gesagt, dass es keinen Sinn macht, sich an einen Wald- und Wiesenonkodok zu wenden, wenn man eine 2. Meinung will. Da müsse es schon nach Möglichkeit jemand wie Onkoprof sein.
Nun wartet Sturköpfchen gespannt auf den 26.11. zufälligerweise ist das der Geburtstag von Sturköpfchens Vater gewesen.
Vielleicht ein gutes Omen?
Noch ist das Märchen nicht zu Ende, aber wenn sie nicht gestorben sind, dann leben sie noch heute.