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Alt 31.10.2003, 15:00
Gast
 
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Standard junge Frauen und der Tod der Mutter

Liebe Bettina,

meine Mama hat am 04., 3 Tage vor Deiner Mama Geburtstag. Früher war alles toll. Mama hat Kuchen gebacken, Salate gemacht und alles war so schön. Und nun ist alles vorbei. Es ist so verdammt schwer ohne sie zu leben. Zu wem soll ich denn jetzt gehen wenn ich einen Rat brauche? Sie war immer für mich da, auch wenn sie selber Schmerzen hatte und es ihr überhaupt nicht gut ging. Manchmal frage ich mich ob ich ihr nicht zuviel zugemutet habe. Hab ihr noch meine Sorgen mit auferlegt. Bei ihr konnte ich mich ausheulen und was konnte sie? Sie hat nie gejammert. Sie war so stark.
Ich glaube nicht das die Zeit die Wunden heilt. Es wird bloss mehr verdrängt. Ich heule ja jetzt auch mehr als vorher. Ich fühle mich vorallem von der Umwelt nicht verstanden. Für die ist das Thema schon erledigt. Wir werden aber unser ganzes Leben daran erinnert.
Ich hab auch solche Angst vor Weihnachten. Es war immer so toll. Die ganzen Geschenke, das leckere Essen und diese tolle Stimmung. Jetzt sind wir alle auf der Flucht davor.
Ich glaube je länger und ungeduldiger wir auf ein Zeichen warten, desto weniger wird es passieren. Man darf nicht darauf vorbereitet sein. Es soll wohl immer eine kleine Überraschung sein. Und ich freue mich auf´s nächste mal. Das weiss Mama ganz bestimmt.
Hast du schon irgendwelche anderen Zeichen gekriegt? Ich höre manchmal Schritte im Haus meiner Eltern. Es kann aber auch eine Einbildung sein, obwohl ich eigentlich weiss das sie das ist. Ich spüre es ab und zu. Das ist ganz komisch. Manchmal denke ich das ich schon eine Macke habe, aber es ergeht mir ja nicht alleine so.
Viele liebe Grüsse
Tina
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