junge Frauen und der Tod der Mutter
Hallo Bettina, Hallo Britt,
es ist so gut sich hier austauschen zu können. Mit meinem Umkreis kann ich das nicht. Die wissen alle nicht wie schlecht es mir geht. Umso besser fühle ich mich von euch verstanden. Für mich wird in Zukunft jeder Freitag und jeder 12. zu einem Qualentag. Mein Freund kann das garnicht nachvollziehen, aber es sind nun mal die Daten von Mama´s Tod. Ergeht es euch genauso? Gestern und Vorgestern waren wir wieder auf dem Friedhof. Ich bin so froh, das Mama´s Grab so schön farbenprächtig ist. Das macht den Ort ein wenig erträglicher. Man muss nicht auf einen tristen Sandhaufen schauen. Das wird mir Morgen aber auch nicht helfen. Wenigstens muss ich nicht alleine hin. Habt ihr schon mal davon gehört, wie sie im Urwald ihre Toten behandeln? Die feiern dort, wenn einer stirbt. Darum beneide ich die. Wir quälen uns monatelang, jahrelang. Weinen bis zum erbrechen und die machen Party. Nur weil sie einen etwas anderen Glauben haben. Bei uns muss immer alles schmerzerfüllt sein. Schrecklich.
Liebe Britt, hast Du Dich mal mit dem Leben nach dem Tod beschäftigt? Das hilft ein wenig die Sehnsucht zu ertragen. Vielleicht solltest Du mal auf die jenseits Seite gehen. Oder warst Du vielleicht schon da? Für mich persönlich war sie zwar nichts, aber vielleicht hilft es Dir ein wenig.
Ich spreche in Gedanken auch oft mit Mama. Ich sag ihr so oft das ich sie lieb hab und das sie mir fehlt. Ich bin mir zwar sicher, das sie das mitkriegt, aber ich würde viel lieber wieder von ihr träumen. Aber ich werde mich selber nicht unter Druck setzen. Sie meldet sich schon, wenn sie soweit ist. Jeder muss sich erst wieder mit seiner neuen Rolle zurecht finden.
Alles Liebe und viele Grüsse
Tina
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