AW: Lebenslauf kleinzelliger Lungenkrebs SCLC
Hallo ihr liebe alle hier,
danke für eure liebevollen gedanken, für das verzweifelte nach dem richtigen wort suchen, für all diese gefühle.
gehen lassen. Ich weiß so gut was ihr meint und ich bin so froh, dass meine mutter und ich schon vor über einem jahr dieses thema immer und immer wieder "beackert" haben. wir haben uns gemeinsam schlau gemacht, ich habe mir hospitze und palliativstationen angesehen, ich war mit ihr beim arzt ihres vertrauens um mit ihm gemeinsam die patientenverfügung auszufüllen. und ich bin dankbar für all die schmerzlichen momente, sogar für den zwist ob da nicht ein widerspruch in der patientenverfügung ist. für all das. für die tränen, das akzeptieren, die liebevollen und strittigen momente, die nähe, die diskussionen, das bedachtsein darauf, dass streit so wenig wert ist, die schnellen versöhnungen. und auf einmal gab es keinen zank mehr. schon über ein dreiviertel jahr. unzufriedene momente - keine frage. ein grummeln hier und da auch. aber wir haben alle viel gelernt in der zeit - sogar ich, meines zeichens waschechter skorpion (bloß der krempel mit rachsüchtig, der ist echt quatsch) habe gelernt, nicht alles sofort klären zu müssen, gelernt, ohnmacht hinzunehmen. gelernt, den großen stolz ganz klein zu machen und doch wieder friedlich zu sein. viele themen wurden von einmal von selbst thematisiert, ganz ohne mein zwanghaftes sofort klären müssen. auch weiß keiner von uns was das beste ist, ständig hallt ein satz in mir wieder den meine ma mal zu mir gesagt hat. ich stecke in meinem körper. recht hat sie. und dann spielt es gar keine rolle, was doc, wissende, fachlektüre oder anderes für besser hält. sie muss dahinter stehen.
diesen "deal" haben wir schon sehr, sehr lange. natürlich hänge ich an meiner ma. kein wunder. das tut jede tochter. manchmal hänge ich vielleicht auch ein bißchen verzweifelt an ihr, mein vater ist ja schon tot. Aber die Frage, ob ich sie gehen lassen kann wenn sie es möchte, die hat sich nie für mich gestellt. Das wird ebenso mein letzter Liebesdienst für sie sein, wie der ihres Mannes. Ich würde sie nicht halten und beizeiten natürlich auch signalisieren, dass es in Ordnung ist. Dafür liebe ich sie viel zu sehr, auch oder gerade weil ich weiß dass sie ein ganzes Stück von mir mitnehmen wird - so zumindest sehe ich es. Aber manchmal nutzt all die Vernunft nicht und ich hadere so wie jeder andere mit diesem gott verdxxx Schicksal. Und dann bin ich das kleine Kind dass einfach nicht will dass die Mama geht. Seht es mir nach.
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Liebe Grüße - Bibi
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Dankbarkeit
ist die Erinnerung
des Herzens
Geändert von Bianca-Alexandra (12.01.2009 um 00:09 Uhr)
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