AW: Lebenslauf kleinzelliger Lungenkrebs SCLC
Hallo ihr liebe,
danke für all die herzenswärme, die ihr hier entgegenbringt. meine ma hat nun endlich seit vorgestern morphinpflaster (erleichtert doch sovieles, warum wird das nicht von selbst angeboten und man muss nachfragen?) dadurch fallen die regelmäßigen Tablettenzeiten (7,, 15, 23 Uhr) weg und wir müssen sie nicht wecken. darüber bin ich unheimlich froh. zwar sagte der dienst damals, wenn sie schläft dann schlafen lassen, aber meine mutter hatte (ebenso wie ich) angst, dass dann wegen der verzögerung schmerzspitzen auftreten. jetzt brauchen wir das gott sei dank nicht mehr. seit gestern ahben wir außerdem ein sauerstoffgerät. die anfängliche scheu ist nun weg, gott sei dank. ist aber auch dumm gelöst, jeder, der mal mehr luft brauchte als er bekam atmet ja zwangsweise; reflexartig durch den mund. das geht aber nciht, man muss ja das teil an die nase klemmen oder eine maske nutzen die sehr unangenehm ist. inzwischen klappt es aber sehr gut und meiner meinung nach hustet sie deutlich weniger mit dem teil. das tut schon sehr gut. aber auch hier: freiwilliges angebot dessen? weit gefehlt. was machen eigentlcih menschen, die niemanden haben? das frag ich mcih immer wieder. auch sollte das erst nächsten montag kommen (diesen montag bestellt, gehts noch?) drei telefonate mit sani dienst, krankenkasse, sani diesnt. schwupp. mittwoch da. und wieder die frage: was machen menschen die allein sind??? meiner mutter hätte schon für das erste gespräch der atem gefehlt.
gestern haben wir den bericht aus november erhalten, wir hatten vergessen den mitzunehmen. leber metas, nieren metas, neue lymphmetas, wachstum. schwarz auf weiß. und doch wieder etwas anderes als ahnt man es nur. ich möchte nicht sagen, dass es meiner ma besser geht. aber in jedem fall geht es ihr jetzt etwas "gleichmäßiger". die wassereinlagerungen nehmen deutlcih zu, sie isst morgens eine halbe scheibe toast, mittags ein paar löffel joghurt oder suppe und abends eine ähnliche menge. gestern habe ich sie mit rolli mit in die kküche genommen, ich habe gespült, sie abgetrocknet. das hat uns beiden so gut getan. die zeit allein und auch, zusammen etwas zu machen. die füße haben usn dann schnell die quittung gezeigt, voll mit wasser.
ich hab sie unendlich lieb. trau mcih nicht zu meiner arbeit zu fahren (eine strecke 36km) und bin noch sehr aufgewühlt. ich denke hier, denke da, hoffe auf vielles und habe angst vor noch viel mehr. die hauptvene zum herzen ist auch von einer meta umschlossen, daher könnte das wasser kommen... könnte könnte könnte. es bleibt nur da zu sein, abzunehmen was geht, schnell zu reagieren wenn medis gebraucht werden, und ganz viel blickkontakt. sie hat nciht hinterfragt warum ich urlaub habe (sonst hat sie immer protestiert, ich sollte ihn mir aufheben wenn sie ihn braucht) sondern nur gestrahlt. und das bestärkt meine angst nach köln zu fahren. gleichzeitig fragt sie mich ob ich heute abend bauchtanzen gehe, was fast genauso weit weg ist.
kann mir natürlcih nichts besseres vorstellen als jetzt bauchtanzen zu gehen. da schüttelts mich regelrecht. Dicken drücker an euch alle
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Liebe Grüße - Bibi
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Dankbarkeit
ist die Erinnerung
des Herzens
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