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				 AW: Mein Partner hat Krebs 
 
			
			Hallo Manuela,
 ich bin eine stille Leserin bei Dir und möchte Dir gern antworten und Dich mit meine Worten vll ein wenig unterstützen.
 
 Als allererstes mach Dir bitte kein schlechtes Gewissen wegen der Hilfe Deiner Kinder! Ich bin, mittlerweile hinterbliebene, Tochter. Meine Schwestern und ich haben meine Mutter auch unterstützt wo wir konnten. Sie (und auch mein Vater) hatte zwischendurch (und auch jetzt immer mal wieder) ein schlechtes Gewissen uns gegenüber.
 Aber weißt Du, wenn wir nicht hätten helfen dürfen, wäre es für uns alle noch schwieriger gewesen. Zu sehen, dass an sich Hilfe schön und teilweise auch angebracht ist, aber nicht helfen zu dürfen, wäre schlimm gewesen.
 
 Vielleicht sprichst Du einfach mal mit Deinen Kindern darüber? Sag ihnen doch, was Du dabei fühlst und ich denke, sie werden Dir sagen, wie sie das sehen. Womöglich könnt Ihr Euch so einigen, dass Ihr Euch ehrlich sagt, wenn etwas zu viel wird.
 
 Dann gibt es einen anderen Tipp, den ich loswerden möchte. Bei uns war es so, dass wir Hilfe vom ambulanten Hospizdienst bekommen haben. Dabei ging es nicht um pflegerische Hilfestellung sondern um alle anderen Belange. Unsere "Hospizdame" hat uns bei div Anträgen geholfen, wäre dabei gewesen, wenn der Termin zur Einstufung für die Pflegestufe gewesen wäre. Sie hat Papa Gesellschaft geleistet, als Mutti beim Arzt war oder wenn sie einfach nur mal zum Friseur wollte. Sie war ausgebildete Paliativschwester, so dass sie uns auch Fragen beantworten konnte bzw Situationen beurteilen, die uns einfach nur Angst gemacht haben. Sie war Ansprechpartner für alle Familienmitglieder und auch mein Vater hatte Vertrauen zu ihr gefasst und die beiden mochten sich sehr. Und selbst jetzt, ein halbes Jahr nach dem Tod meines Vaters, stehen wir noch in Kontakt.
 
 Solche Einrichtungen gibt es nicht in allen Städten. Wir hatten das große Glück, dass es das am Wohnort meiner Eltern gab. Wenn Du magst, kannst Du sicher im Internet finden, ob es so etwas auch bei Euch gibt. Und falls Ihr Euch für Hilfe in dieser Richtung interessieren solltet, warte nicht zu lange. Die Mitarbeiter sind immer sehr froh, wenn sie eine Vertrauensbasis aufbauen können. Und das dauert ja doch meist ein wenig ;-)
 
 Ich wünsche Dir, dass Du schnell die Hilfe findest, die für Dich die richtige ist! Und ganz viel Kraft, weil ich mir durch Deine Beschreibungen gut vorstellen kann, wie wichtig sie ist.
 
 Liebe Grüße
 Birgit
 
			
			
			
			
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