Guten Abend,
liebe Martina,
liebe Christa,
endlich komme ich zur Ruhe und kann hier berichten.
Erst einmal danke ich Euch für die leiben Worte
Heute Mittag bekam ich einen sehr aufgewühlten Anruf meines Vaters, ob ich bitte nach Hause kommen kann und die Kleine nehmen kann, weil sie unbedingt zu meiner Schwester fahren müssten. Komischerweise habe ich da einfach nur funktioniert, die Emotionen habe ich nach einem Zusammenbruch gestern Abend heute erstaunlich gut im Griff...
Meine Eltern waren also dort, und was sie berichtet haben ist leider alles andere als Positiv:
meine Schwester ist noch so verwirrt wie gestern. Ein kleines bisschen besser ist es wohl..aber sie steht trotzdem komplett neben sich. Sie hat ein Zimmer auf der "Endstation"... Also ein EInzelzimmer mit offenen Türen, da sie den Notknopf in ihrem Zustand nicht betätigen könnte.
Sie ist friedlich, hat keine Schmerzen und wirkt glücklich, reagiert aber kaum, weiß nicht, dass sie Kinder hat, muss gefüttert werden etc. Die meiste Zeit ist sie wohl aber abwesend.
Der Arzt sagt, es könnte evtl auch sein, dass der Krebs schon ins Hirn gestreut hat, aber das können sie noch nicht sagen.
Wie es aussieht ist keine Heilung mehr in Sicht. Er meinte, wenn sie etwas stabiler ist könnte man darüber nachdenken, die Chemo fortzuführen. Aber es wäre eine Leidensverlängerung. Immerhin würde es wieder zig Nebenwirkungen mit sich ziehen, von denen sie momentan verschont bleibt.
Die Überlegung ist wohl, evtl eine Pflegekraft ins Haus zu holen, falls es die Möglichkeit gibt, dass sie irgendwann nach Hause kann. Aber das steht in den Sternen. Ich habe das Thema Hospiz auf dem Schirm und werde das nochmal ansprechen- zum gegebenen Zeitpunkt.
Vielleicht ist es auch Alles eine Art Selbstschutz des Körpers, dass sie nichts von ihrer Krankheit und den Schmerzen mitbekommt und so langsam "entgleitet".
Ach, es ist doch alles furchtbar

Und ich mag mir gar nicht ansatzweise vorstellen, wie meine Eltern sich fühlen, und sich auch heute gefühlt haben, als sie sie besucht haben.
Ich möchte sie unbedingt noch einmal besuchen, andrerseits habe ich große Angst davor.
Zum Thema Heidelberg: Sie haben geschrieben, dass es mittelfristig keine Chance zur OP gibt. Nur wenn die Chemo anschlagen würde und die Metastasen in dne Griff bekommen werden würden. Aber ich glaube, das steht momentan nicht zur Debatte
Liebe Martina: wie geht es Deinem Stiefvater heute? Und wie geht es Dir? Ich hoffe so sehr, dass Du Dich von den vielen negativen Nachrichten hier in letzter Zeit nicht entmutigen lässt.

Ich hoffe und bete für Euch!
Die klingelnden Ohren kenne ich

Und auch ich denke sehr viel an Euch und hoffe gaanz fest, dass alles gut wird.
Ich wünsche Euch eine gute Nacht und sende Euch alles Liebe und gaanz viel Kraft.
Queeny