AW: Meine Schwester hat BSDK
Liebe Queeny,
ich bin schon lange stille Mitleserin, erst im Nierenkrebsforum (an diesen
Krebs habe ich meinen geliebten Vater im August 2007 nach 10 Monaten
schweren Leidens im Alter von 60 Jahren verloren), und jetze seit
Juli im BSDK-Forum, an dem meine Schwiegermutter (6 Tage vor ihrem
60. Geburtstag) verstorben ist. Sie war nur 4 Monate krank und ich sehe
so viele Parallelen zu dem Weg deiner lieben und so jungen Schwester.
Auch meine Schwiegermutter bekam Chemo, die anfangs ganz gut anzu-
schlagen schien. Nach 2,5 Monaten dann CT und die niederschmetternde
Nachricht, dass Alles umsonst war. Die Chemo wurde umgestellt und sie
bekam Tarceva dazu.
Bis 2 Wochen vor Ihrem Tod im November dachten wir es gäbe vielleicht
doch noch eine Chance ein paar Monate, vielleicht auch 1 Jahr zu überleben.
Aber dann kam die Verwirrtheit, erst haben wir gedacht es kommt von
den Schmerzmitteln, aber dann war Termin im Krankenhaus und die
Ärzte sagten uns klipp und klar, dass die Leber so langsam ihre Funktion
einstellt und der Ammoniakhaushalt immer mehr ansteigt. Sie wurde dann
zum Sterben nach Hause entlassen, mit der Möglichkeit wenn wir es zu
Hause nicht leisten können, dass wir sie auch wieder ins Krankenhaus
bringen können. Ich muss sagen, dass wir in der Missionsärztlichen Klinik
in Würzburg sehr gut aufgehoben waren und alles sehr würdevoll abgelaufen
ist. An dem Entlassungstag war ich auf einer Beerdigung einer guten
Bekannten, die mit 45 Jahren an Leukämie verstorben war und ich hatte
nur einen Gedanken - wir müssen die nächste Beerdigung ausrichten.
Meine Schwiegermutter wurde dann immer verwirrter, aber wir haben ihr
sehr viel Zeit geschenkt, besonders meine beiden Mädels (8 und 10 Jahre)
waren viel bei der Oma, die bei uns im Haus wohnte, haben sie das Alles doch
erst vor gut einem Jahr bei ihrem Opa miterleben müssen.
Nach 10 Tagen ist meine Schwiegermutter dann ganz sanft im
Kreise ihrer Lieben zu Hause eingeschlafen. Sie musste nicht mehr weg, da
es so schnell ging. Durch die Verwirrtheit ist ihr glaube ich, das Sterben
leichter gemacht worden, mein geliebter Vater war bis zum Schluss voll
bei Bewusstsein und das ist noch mal ganz anders.
Seit ich Eure Geschichte gelesen habe, muss ich ständig an Euch denken
und ich bete für Deine Schwester und die ganze Familie.
Ich wünsche Euch ganz viel Kraft für die kommende Zeit und würde mit
von Herzen wünschen, dass bei deiner Schwester wieder Besserung ein-
tritt.
Traurige Grüße
Evi
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