Meine liebe Kirsten,
lass dir von einer älteren Frau, die die ganze Sch... schon zweimal erleben musste, sagen, dass du eine absolut starke Persönlichkeit bist und keinen Grund hast, deine Verzweiflung als "Jammern" oder so ähnlich zu bezeichnen.
Weißt du, ich hab heute auf Arbeit wieder erleben müssen, was andere für Sorgen haben. Einfach lächerlich, aber denen ihre einzigsten und somit ein Beweis dafür, dass manche im Leben einfach noch nichts durchgemacht haben. Deshalb würden auch wir hier - so wie Martina, Queeny und alle anderen - es niemals als Voll-Schreiben ansehen. Hier bist du unter deinergleichen und wirst verstanden.
Ich habe mittlerweile lernen müssen, dass sich gerade in Bezug auf so eine Krankheit die Welt spaltet.
Was die Befunde anbelangt: Ja, die sind nicht sonderlich gut, und es wäre fatal zu behaupten, alles wäre ok. Aber dennoch sind Befunde und Befinden zweierlei. Und das Befinden ist einfach wichtiger. Vielleicht gelingt es dir/euch irgendwann, das in den Vordergrund zu stellen und die Befunde einfach nicht mehr so sehr ins Feld zu führen. Ich/wir haben es damals so machen
müssen, da sonst wirklich der Tag nicht mehr erträglich gewesen wäre. Ich vergleiche das immer mit den Leuten, die Gewichtsprobleme haben und sich auf die Waage stellen (auch wenn der Vergleich natürlich hinkt). Sie machen ihre Laune einfach von diesem Ding abhängig, obwohl sie vielleicht ohne diese einen guten Tag gehabt, weil sie sich gar nicht so füllig gefunden hätten. Mit jedem abgenommenen Gramm steigt das Befinden und mit jedem zugenommenen sinkt es. Das kann in Psychoterror enden.
Ich wünsche dir, deiner Mama und deinem Papa (druck es ihm ruhig aus

) wirklich von Herzen, dass ihr es vor allem psychisch schafft, auf den Körper zu hören und nicht zu sehr auf das Geschriebene zu achten.
Ich drück dich ganz doll. (Bei mir wird es hoffentlich bald an der Türe klingeln, Annett kommt vorbei, jeeeeeeh.

)