AW: Ich weigere mich, ohne Hoffnung zu sein.
Ist es nicht seltsam?
Ist es nicht seltsam, dass wir vom Glück glauben das
wir es verdienen? Aber vom Unglück denken es wäre nicht
gerecht? Ist es nicht seltsam, dass die Erfahrungen,
die wir vergessen wollen, uns am längsten in Erinnerung
bleiben - aber Moment die wir am liebsten für unser
Leben lang festhalten möchte, so schnell an
Deutlichkeit verlieren? Ist es nicht seltsam, dass wir
darauf bestehen, für eine Sache kämpfen zu dürfen, es
aber nicht schaffen? Ist es nicht seltsam, dass wir in
guten Zeiten so voller Optimismus sind, uns in
schlechten Zeiten aber jegliche Zuversicht fehlt? Ist
es nicht seltsam, dass das Gegenteil von Liebe die
Gleichgültigkeit, das Gegenteil zu Gleichgültigkeit
aber auch der Hass sein kann? Ist es nicht seltsam,
dass wir ein Leben lang das Glück in der Liebe suchen,
anstatt das Leben zu lieben und darin unser Glück zu
finden? Ist es nicht seltsam dass Freudentränen genauso
schmecken wie die aus Schmerz & Kummer, sie unserem
Leben aber einen völlig anderen Geschmack verleihen?
Ist es nicht seltsam, dass wir es genießen wenn wir
allein sein können, aber wir daran verzweifeln wenn wir
allein sein müssen? Ist es nicht seltsam, dass wir von
angenehmen Dingen nie genug bekommen können, bei
unangenehmen Dingen jedoch sofort die Grenze erreicht
ist? Ist es nicht seltsam, dass ALLES gegeben zu haben
immer noch zu wenig sein kann, und NICHTS zu bekommen
uns irgendwann zu viel wird? Ist es nicht seltsam, dass
wir erst viele Dinge richtig sehen, wenn wir unsere
Augen schließen und ein Dunkler Schatten etwas erst ins
rechte Licht rückt? Ist es nicht seltsam, dass man
etwas finden kann ohne danach gesucht zu haben, und
dass all die Fragen eigentlich auch Antworten sind?
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