Lungenkrebs wie geht ein Betroffner damit um?????
ja, ich bin eine betroffene. ich fühle mich wohl eher wie eine getroffene! lungenkrebs! ein unwort für mich, dass ich nicht mehr hören wollte. nach der kehlkopf-op meines vaters erlebte ich alle höhen und tiefen dieser erkrankung durch bangen und hoffen. nach 10 jahren, wo man fast schon von heilung sprach, die horrornachricht: lungenkrebs. nach einem jahr der hölle explodierten die tumore regelrecht und ich ertrage bis heute die erinnerungen an die letzten stunden mit meinem vater kaum.
märz 2003. bei einer routineuntersuchung entdeckte man bei meiner mutter einen schatten auf der lunge. die panik wurde realität. lungenkrebs. op-im herbst, da alle untersuchungen eine begrenzung der tumore im rechten oberen lungenflügel darstellten. nach der op, noch auf der aufwachstation erhielten wir die hoffnungszerstörende nachricht: haupttumor in der lungenwurzel, befall von lymphknoten, davon einer in die aorta aufgebrochen.
nun sitze ich da mit meinem abschluß als kommuniaktionsfachwirtin und finde kein wort mehr, dass mir trost oder halt geben könnte. mutter ist so am boden zerstört, dass jeder versuch sie aufzumuntern in einem fiasko endet. weihnachten war so furchtbar, dass ich mich am liebsten auf den mond gebeamt hätte.
erst an silvester schafften wir es etwas abstand von diesem todesurteil zu erhalten. ja, ich empfinde diese erkrankung meiner mutter als todesurteil für einen von mir abgöttisch geliebten menschen. ich ertappe mich dabei, dass ich frage, wieso gerade sie, warum dies nach all den belastungen des lebens, die sie schon hatte? unsinnige frage, die natur interessiert sich nicht dafür, ob jemand beim tod jung ist oder alt. erkenne, dass im leben die einfachen dinge wichtig sind. ein lächeln beim morgendlichen brötchenschmieren. ein zufriedener blick beim beobachten von vögeln auf dem geschenkten vogelhäuschen zu weihnachten. zeit, was bedeutet dieser begriff noch? irgendwie hänge ich zurzeit so im nirvana herum, dass ich angst habe den boden unter den füßen zu verlieren. vielleicht trifft mich im jahr 2004 ein regentropfen voller hoffnung.
lg
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