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Alt 02.02.2004, 22:24
Gast
 
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Standard Tonsillenkarzinom

Hallo Achim,
ich danke Dir für Deine klasse Beiträge - bezüglich Amifostin hast Du mir sämtliche Worte abgenommen ...

Hallo Britta,
wie Du siehst, möchte auch ich für Amifostin die Stange hoch halten - ich habe es, ohne irgendwas zusätzlich zu nehmen und ohne Blutdruckkontrollen (haben die bei mir gespart?), super vertragen, keine Nebenwirkungen.
Ich habe noch Speichel, je nach körperlicher und esszustandlicher Lage mal mehr oder weniger zähflüssig, je länger die Bestrahlung her ist, desto "normaler" wird das Ganze. Auf jeden Fall habe ich es bei einer Studie an unserer Uniklinik an die Spitze der bestrahlten Patienten gebracht, die noch Speichel produzieren - was will man mehr???
Du hast nach der Strahlentherapie gefragt und ob es da Unterschiede gibt. Ich habe mich an drei Kliniken beraten lassen (Uni Freiburg, Uni Heidelberg und Tumorbiologie Freiburg) und immer wieder neue Informationen erhalten. Diese Infos habe ich dem zuständigen Strahlenarzt immer wieder vorgetragen, zum Schluß waren beide Oberärzte auch mit am Tisch. Strahlentherapie war in meinem persönlichen Fall ungefähr wie Klamotten kaufen - Du kannst es von der Stange haben oder nach Mass. Es gibt so eine Art Standardbestrahlung, also Größe des zu bestrahlenden Gebietes und Höhe der Dosis der Bestrahlung (gray). An der Dosis, die evt. noch vorhandene Tumorzellen brauchen, um "einzugehen", lässt sich nicht viel rütteln, eher noch an der Größe des Bestrahlungsgebietes. Hängt natürlich immer davon ab, wie "günstig" oder "ungünstig" der Tumor gewachsen war - vielleicht kann man die Ohrspeicheldrüsen oder einen Teil derselben weniger oder gar nicht bestrahlen - hartnäckigst nachfragen, so individuelle Sachen sind nicht besonders beliebt bei den Ärzten.
Eine andere Möglichkeit der Bestrahlung ist eine Kombination aus konventioneller Bestrahlung (also Maske angefertigt, um immer die gleichen Gebiete zu bestrahlen) und der Brachytherapie, es wird gespickt (wie beim Rehrücken) an einigen Punkten (die Einstiche sind wie die von größeren Nadeln) und genau auf den Punkt bestrahlt. Brachytherapie gibt es auch alleine, der Krebs sollte da allerdings meines Wissens nach eng lokal begrenzt aufgetreten sein.
Um Deine letzte Frage nochmals explizit zu beantworten: nicht die Diagnose des einzelnen ist entscheidend, entscheidend ist nur die Art des Krebses. Warum begleitest Du Deinen Vater nicht einfach - für einen sind es irrsinnig viele Informationen, die einen richtig überrumpeln und überfahren, man verliert leicht den Überblick. Ich hatte immer einen Freund dabei und wir haben hinterher heiß diskutiert - erstaunlicherwiese haben wir ganz andere Arten von Informationen behalten ...
Viele Grüße
Birgit
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