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Alt 11.02.2004, 18:23
Gast
 
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Standard Tamoxifen oder Femara?

Ich habe den Bericht in der Ärztezeitung vom 17.03.2003 wiedergefunden. Ich habe auch die Orginalveröffentlichung gelesen und die Prozentzahlen nachgerechnet. Laßt es euch gesagt sein, der Unterschied zwischen Tamoxifen und Arimidex liegt bei etwa 3%. Durch einen geschickt gewählten Basiswert kommen die Ergebnisse von 18 bzw. 22% zustande. Trotzdem ist der Unterschied signifikant, d.h. er existiert wirklich. (Für die Studien-Kenner: die p-Werte sind deutlich kleiner als 0,05).
Gruß Dorothee

Anastrozol verbessert Therapie bei Mamma-Ca
Vier-Jahres-Daten / Seltener Lokal-Rezidive und Fernmetastasen mit Aromatasehemmer als mit Tamoxifen
ROTTACH-EGERN (wst). Bei Frauen nach der Menopause und mit operiertem Mammakarzinom sowie positivem Hormonrezeptorstatus hat sich in der Langzeitbehandlung der Aromatasehemmer Anastrozol signifikant wirksamer und verträglicher erwiesen als das Anti-Östrogen Tamoxifen.

Je länger die Behandlung mit Anastrol dauert, desto größer ist der Nutzen verglichen mit Tamoxifen. Dies habe die ATAC-Studie mit über 5200 Patientinnen ergeben, hat Professor Bernd Gerber aus München gesagt (wir berichteten). Vier-Jahres-Follow-up-Daten aus der Studie nannte der Gynäkologe jetzt bei einer Veranstaltung des Unternehmen Aventis in Rottach-Egern.

Demnach hatten mit Anastrozol von eingangs 2617 Patientinnen 290 Frauen entweder ein Lokal-Rezidiv (49), Fernmetastasen (133) oder ein kontralaterales Mammakarzinom (20) entwickelt oder waren gestorben (88). Von 2598 Frauen mit Tamoxifen war in vier Jahren bei 345 Frauen ein entsprechendes Ereignis aufgetreten: 62 mal ein Lokalrezidiv, 158 mal Fernmetastasen, 35 mal ein kontralaterales Mammakarzinom und 90 Patientinnen waren in dieser Gruppe gestorben.

Im Vergleich zu Tamoxifen wurde damit unter Anastrozol eine um 18 Prozent erniedrigte Ereignisrate erreicht. Wurden die Todesfälle herausgerechnet, die nicht durch Brustkrebs bedingt waren, betrug der Unterschied zugunsten des Anastrozols sogar 22 Prozent. Diese Unterschiede waren ausgeprägter als noch bei der Dreijahresauswertung der ATAC-Studie, sagte Gerber.

Während sich Anastrozol in der ATAC-Studie insgesamt auch verträglicher als Tamoxifen erwies, waren allerdings speziell Knochensubstanzverluste und damit das Frakturrisiko mit dem Aromatasehemmer höher. Dies sei aber nicht auf eine aktive knochenschädigende Wirkung des Anastrozols zurückzuführen. Vielmehr besitze Tamoxifen einen knochenprotektiven Effekt, der dem Aromatasehemmer fehlt.
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