Einzelnen Beitrag anzeigen
  #30  
Alt 23.10.2009, 13:34
Benutzerbild von Steffel
Steffel Steffel ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 01.11.2008
Beiträge: 310
Standard AW: meine mama jetzt auch.....

Liebe Juli,
liebe Heike,

danke an Euch, aus Euren zwei ganz verschiedenen Beiträgen konnte ich so viel mitnehmen.

Juli, was Du in Deinem ersten Absatz über die verschiedenen positiven und negativen Geschichten der Frauen hier geschrieben hast spricht mir voll aus dem Herzen. Genau daraus beziehe ich auch meine Kraft, weiterzugehen und nicht zu resignieren. Aus erster Hand zu hören bzw. zu lesen, was doch noch alles möglich ist.
Und Deine Gedanken zum Schema 08/15, genau das Gleiche ging mir auch vor einiger Zeit durch den Kopf. Allerdings in dem glücklichen Zusammenhang, dass ich seit einiger Zeit bei zwei Onkologen in Behandlung bin, bei denen es so NICHT ist und mir zum ersten Mal bewusst wurde, was für ein gutes Gefühl es ist, sich als ganz individueller Krebspatient betrachtet zu fühlen.

Es hat mir auch sehr gutgetan wieder zu hören, wie wichtig es ist, notfalls hartnäckig zu sein und für sich einzustehen. Das wurde hier schon öft erwähnt, kann garnicht oft genug erwähnt werden. Du hast es jedenfalls ganz eindringlich rübergebracht und ich glaube, Deine Mutter könnte keine stärkere "Kämpferin" zur Seite haben - wenn Du auch noch Medizinrechtlerin bist, da könntest Du uns hier ja sogar noch einiges erzählen.

Bitte gibt doch mal wieder Bescheid, wie es Deiner Mutter geht - und Dir natürlich auch!!


Liebe Heike,

Dir wollte ich schreiben, dass Du genau das ausdrückst, worüber ich mir auch schon oft Gedanken gemacht habe. Dieses Wort kämpfen, das ich im Zusammenhang mit Krebs so verabscheue. Es ist genau so, wie Du es in Deinem 2. Absatz ausgedrückt hast. Ich hatte mal einen langen Bericht hier über "Kampf gegen den KRebs" geschrieben, doch Du hast das viel besser in Deinen paar Sätzen ausgedrückt.

In einem anderen Forum hier habe ich zufällig den Bericht einer Tochter über den Weg und dann den Tod Ihres Vaters durch Krebs gelesen. Dass er seine verbleibende Zeit sehr intensiv genossen hat, behandlungsmäßig getan hat was ging und als nichts mehr ging, sich in Ruhe und Würde und ohne Hadern auf seinen letzten Weg begeben hatte. Sie schrieb dann, rückblickend, den wunderbaren Satz, dass ihr Vater den Kampf gegen den Krebs eigentlich nicht verloren, sondern gewonnen hätte.
Das hatte mich sehr beeindruckt.

Ich bin auch darauf eingestellt, nur noch eine begrenzte Zeit zu leben wenn kein Wunder geschieht, wie Du geschrieben hast. Da es mir, wofür ich sehr dankbar bin, auch körperlich noch immer gutgeht, fällt es mir leicht, viel leichter als zu Beginn der Krankheit, im Hier und Jetzt zu leben und wirklich jeden Tag auf seine Weise zu genießen - im Bewusstsein, dass dies ein Geschenk ist. Wenn es dann irgendwann mal soweit ist, hoffe ich, den letzten Weg auch in Ruhe und Würde beschreiten zu können.

Es tut so gut zu hören, dass andere gleiche Gedanken/Meinungen haben - und sie, wie Ihr jetzt, auch noch viel besser ausdrücken können, auf den Punkt bringen.

Herzliche Grüße und
schönes Wochenende,
Monika
Mit Zitat antworten