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Alt 12.11.2009, 18:18
Binggis Binggis ist offline
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Registriert seit: 18.06.2009
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Standard AW: Umgang mit NHL (Angehörige)

Hallo Frank
Ich möchte mich den Ausführungen von manarmada anschliessen, nur keine Panik und keine Schwarzmalerei!
Es gibt wohl selten einen optimalen Zeitpunkt für einen Arztbesuch, denn oft verursacht Krebs ja lange keine Beschwerden.
Bei mir verlief das so: im Juni 2007 entdeckte ich einen kleinen Knoten auf der Brust. Das veranlasste mich, sofort meinen Gynäkologen aufzusuchen. Nach Mammographie und anschliessendem Ultraschall wurde gleich eine Biopsie des Knotens und der entdeckten vergrösserten Lymphknoten unter den Armen gemacht. Die Resultate waren nicht eindeutig, deshalb wurden sie im Juli 2007 operativ entfernt. Der Knoten auf der Brust entpuppte sich als Atherom, also überhaupt nichts Tragisches. So wurde bei mir mein NHL entdeckt. Ich hatte bis dato weder Beschwerden noch Symptome.

Es folgten Besuche beim Onkologen, CT und eine Knochenmarkstanze, um Grad und Stadium zu bestimmen: Stadium IV. Dennoch kam ich in die Phase „Abwarten und beobachten“; ich hatte ja ansonsten keinerlei Beschwerden. Alle 3 Monate CT und Besprechung mit dem Onkologen. Die Lymphknoten verhielten sich ein Jahr lang so ruhig, dass die Kontrollen auf halbjährlich gesetzt wurden. Im Januar 2009 begannen meine beiden Beine so richtig anzuschwellen. Weder Wassertabletten noch Beine hoch lagern brachte Besserung. Mein Hausarzt überwies mich an einen Angiologen (Gefässerkrankungen), um eine Thrombose auszuschliessen, was dann auch der Fall war. Von der Untersuchung platzte die Haut an einigen Stellen und es kam wie es kommen musste: ein Erysipel (Wundrose) entwickelte sich. Ich bekam Stützverbände verpasst. Es war kaum auszuhalten, ständig juckte es und ich hatte das Gefühl, dass meine Beine richtig zu eng verbunden wurden. So entfernte ich die Verbände. Was ich sah, veranlasste mich, sofort in den Notfall zu gehen. Ich musste stationär bleiben, bis die Beine abschwollen. Natürlich wurde in dieser Zeit wieder ein CT angefertigt und siehe da: die Lymphknoten waren alle etwa doppelt so gross wie vorher. Wie du in meiner Signatur lesen kannst, habe ich das Gröbste überstanden; meine Beine sind wieder wie früher.

Tief durchatmen, trotz allem positiv denken und viel Geduld beim Warten auf Resultate. Es geht allen so, die Warterei ist das Schlimmste. Und was manarmada empfiehlt: reden, reden, reden! Und hier im Forum lesen. Das hat mir immer sehr geholfen. Obwohl ich nur "stille" Leserin war, fühlte ich mich nicht so alleine mit meiner Krankheit.

Liebe Grüsse auch an deine Frau,
Binggis
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Follikuläres NHL Grad I-II, Stadium 4
07.2007 - 03.2009 Watch & wait
04.2009 - 08.2009 R-Chop 6 Zyklen (Teil-Remission)
10.2009 - 10.2011 Rituximab-Erhaltungstherapie alle 3 Monate (Remission)
08.2013 - Rezidiv (Watch & wait)
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