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Alt 18.02.2004, 16:07
Gast
 
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Standard Was kommt da noch......

Liebe Andrea, wie schön, dass deine Mutter sich zu Hause etwas besser fühlt! Sie ist dir sicher sehr dankbar, dass du ihr das ermöglichst! Vergiss aber jetzt bitte nicht, auch an dich zu denken. Mein Tipp: such dir Verbündete. Einer der wichtigsten Verbündeten ist der Hausarzt (Wenn er gut ist und du mit ihm reden kannst! Wenn nicht, such dir einen anderen!). Wegen der Pflegeunterstützung gibt es natürlich viele Möglichkeiten. Als erstes solltest du Pflegegeld beantragen. Sprich am besten mit der Krankenkasse deiner Mutter darüber. Die sind verpflichtet, dir Auskunft zu geben. Je nach Pflegeaufwand (also Pflegestufe 1 bis 3)bekommt ihr Pflegegeld. Damit lässt sich schon ein Teil des Pflegedienstes finanzieren. Da die Versicherungen nach meiner Erfahrung auf diesem Gebiet sehr langsam (!!!) arbeiten ist es ratsam, diesen Antrag sofort zu stellen. Die schicken dann einen Gutachter zu euch nach Hause um zu sehen, was deine Mutter noch alles allein kann. Der Trick dabei: die Patiernten sind oft so stolz, dass sie noch etwas selbst können (z.B. Zähneputzen), dass sie das sagen und damit eure Chance auf Pfelgegeld geringer wird. Am besten bereitest du deine Mutter darauf vor. Ihr könnt natürlich auch eine Pflegehilfe privat bezahlen. Das besprich am besten direkt mit einem der Pflegedienste bei euch in der Nähe. Mit denen kann man aushandeln, wie oft und wie lange sie kommen und was genau sie machen sollen. Die Tätigkeiten sind alle genormt und zeitlich definiert. Ist erst mal erschreckend, geht aber vielleicht nicht anders. Wenn du keine Erfahrung mit Krankenpflege hast, findest du hier den 2. wichtigen Verbündeten. Z.B. jemand, der dir zeigt, wie du deine Mutter betten kannst, ohne dass dein Rücken zu sehr belastet wird und viele andere Tipps für den Alltag. Such dir diese Hilfen, denn so wie du klingst, scheinst du ziemlich allein mit der Verantwortung zu sein. Wenn deine Mutter ständig im Bett liegen muss, erkundige dich nach einem speziellen Pflegebett (Rücken- und höhenverstellbar) und einer luftgepolsterten Matratze gegen das Wundliegen. In der Regel bezahlt das die Krankenkasse wenigsten zum Teil. Wenn nicht, kann man das auch bei einem Sanitätshaus ausleihen, genauso wie Rollstuhl, Toilettensitz etc. An allen diesen Stellen sind Spezialisten, sie können dir eine Menge helfen. Zum Thema Pflegeversicherung gibt es ein sehr informatives Büchlein von der Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen. Leider habe ich es nicht mehr, kannst du aber sicher dort bestellen. Das mit dem Schmerzpflaster finde ich gut. Oft vertagen die Patienten das Medikament so viel besser und warum sollte ein Schwerkranker Schmerzen aushalten müssen?!Ich drücke euch die Daumen, dass ihr noch eine schöne gemeinsame Zeit habt! Melde dich gern wieder, wenn du Fragen hast oder einfach nur mal etwas loswerden möchtest. Liebe Grüße!
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