Vogel Strauß Politik?
Hallo Norma
Ja, ich kenne dieses Verhalten!! ich habe vor 1 1/2 Jahren genau so reagiert als ich den Befund bekam. Ich habe meinem Mann genau gesagt, wem er was erzählen darf. Sicherlich habe ich einige Leute damit brüskiert, im Gegenzug wurde ich aber auch von solchen, die von meiner Krankheit erfahren haben, brüskiert.
Heute, 17 Monate nach der Operation, sind die Wunden verheilt, die Narben bleiben. Ich fühle mich wieder gesund und erlebe mein Leben neu. Die Problematik von damals kann ich aus Distanz betrachten und viele Reaktionen von damals sind mir nun klar.
Ueber die Krankheit reden:
Die Diagnose Krebs war für mich wie ein Erdbeben. Das war dann wie ein Geröllhaufen, aus dem ich zwar wieder eine Mauer bauen konnte, zuerst musste ich aber die Steine sortieren damit sie wieder aufeinander passen. Das verlangte mir unheimlich Kraft ab und manchmal wollte ich fast verzweifeln. In dieser Situation wollte ich deshalb nur mit ausgewählten Leuten über mein Schicksal reden. Schliesslich suchte ich Unterstützung und kein Mitleid. Diese Krankeit empfand ich als mein persönliches Problem und deshalb wollte ich auch nicht, dass sich Hinz und Kunz darüber unterhalten. Kommt dazu, dass die allermeisten Leute Krebs mit Leiden und Tod assozieren. Und solche trüben Gedanken wollte ich in dieser Zeit nicht zulassen.
In der Zwischenzeit denke ich aber, dass über die Krankheit reden auch damit zu tun hat, sich mit der Krankheit auseinander zu setzen, sie als Bestandteil oder besser als Station meines Lebens zu akzeptieren.
Gruss Monika
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