Liebe Linde,
ich habe schon lange nicht mehr geschrieben, hoffe Du bist mir deswegen nicht böse.
Vielleicht kann ich ein wenig zu dem Thema Topotecan beitragen. Meine Mutter erhielt Topotecan über den Port, also nicht wie Dein Mann es bekommt, oral. Meine Mutter vertrug Topotecan so "lala". Man muss ja berücksichtigen, dass sie vorher schon einige andere Chemos bekommen hatte, und der Allgemeinzustand ....ja, davon hängt ja auch viel ab. Die Neuropathien in Händen und Füßen verschlechterten sich. Es variiert eben. Umso besser ein Patient zurecht ist, umso besser vielleicht auch die Verträglichkeit. Das Ansprechen der Therapie, also es hat das Wachstum etwas hemmen können.
Jetzt habe ich lange hin und her überlegt, ob ich Nachfolgendes schreiben soll, oder nicht. Ich weiß selber, dass man vor jeder neuerlichen Untersuchung furchtbar ängstlich ist, weil man denkt, mögliche negative Nachrichten nicht verkraften, ja, erst gar nicht hören zu wollen. Du schreibst:
Zitat:
seine stimme hat sich auch verändert das geht aber schon eine weile so aber ich finde das sie sich immer mehr verschlechter er spricht etwas verwaschen
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Ich bin kein Arzt und meine einzige "Lungenkrebserfahrung" basiert auf der Erkrankung meiner Mutter. Darum will ich keinesfalls die Pferde scheu machen, und wage auch nicht zu beurteilen, aber ich schreibe nachfolgend meine gemachte Erfahrung.
Ähnlich wie Du es schilderst, verhielt es sich bei Mama. Meine Mutter hatte auch Angst vor einem Kopf-MRT. Ich hatte seinerzeit so viel über all das gelesen, und mutmaßte, sie könne evtl. Absiedelungen des Kleinzellers im Gehirn haben. Das konnte ich
so ja nicht sagen. Ich versuchte ihr zu vermittelen, dass es doch einfach wieder Sicherheit geben würde, wenn man die Gewissheit hätte, im Kopf wäre nichts. Die Stimme war verändert und auch das Wesen war anders. Sie war gereizter und deutlich ungehemmter Dinge auszusprechen, die sie sonst, um des lieben Friedens Willen, nur gedacht, aber nicht gesagt hätte. Nach endlosem Drängen, nach ständigen Diskussionen hat sie dann aber tatsächlich ihren Onko angesprochen und unverzüglich erfolgte das MRT des Kopfes, welches die vorerst niederschmetternde Gewissheit von 5 Metastasen brachte. Nun...warum schreibe ich Dir das?! Meine Mutter erhielt daraufhin Bestrahlungen, und im wesentlich später erfolgten Kontroll-MRT war keine Spur mehr davon. Man könnte, sofern, und das will ich von Herzen mit Euch hoffen und dafür habt ihr meine Daumen, dass es nicht so ist, aber wenn dort was wäre, dann kann man erfolgreich aktiv werden. Umso eher erkannt, umso eher gebannt. Das ist meine Erfahrung, einzig und alleine meine Erfahrung.
Was mich persönlich interessieren würde. Fanden nach dem Absetzen von Amrubicin eigentlich keine weiteren Kontrolluntersuchungen im Rahmen der Studie statt?
Liebe Linde, ich wünsche Dir und Deinem Mann alles Gute und ein erfolgreiches Ansprechen auf Topotecan mit wenigen Nebenwirkungen.
Liebe Grüße (und natürlich auch nochmal alles Gute für 2010)
Annika