Hallo Barbara,
klasse, dass du nicht nachgegeben hast.

Ich sagte doch, du schaffst das. Du bist stärker, als du dachtest.
Ich denke, da hast du etwas falsch verstanden oder sie haben schon wieder Mist erzählt. Wenn das Kontrastmittel in die Bauchhöhle ausgetreten ist (also doch eine Anastomoseinsuffizienz), hat man das gleich gesehen. Dafür hat man die Untersuchung ja schließlich gemacht und ich schätze, er ist ziemlich direkt danach operiert worden. Eine Peritonitis ist möglich, auch wenn m. E. das Ganze eher für eine Sepsis spricht. Die wurde dann aber in jedem Fall durch die in den Bauchraum vorab schon aus dem Darm ausgetretenen Bakterien verursacht und nicht durch das Kontrastmittel. Nur die Bakterien hatten überhaupt die Zeit zu einem entzündlichen Prozess zu führen.
Wegen der fehlenden Drainage hat man das Ganze nicht eher bemerkt. Hätte eine Drainage gelegen, hätte man gesehen, dass sich das Wundwasser eintrübt. So war es bei mir. Es gilt allerdings nicht als Kardinalfehler, keine Drainage zu legen. Im Gegenteil. Es gibt Studien, die belegen, dass das sogar besser ist. Allerdings hätte man insbesondere dann in jedem Fall sofort auf eine sich erhöhende Temperatur achten müssen. Ich weiß ja nicht, wie lange es gedauert hat, bis sie das bemerkt haben...
Es liest sich insgesamt jedenfalls so, als seien da keine wirklich gravierenden Fehler passiert zu sein. Das Einzige, was nicht ins Bild passt, ist das Herumgelüge. So etwas lässt dann den Verdacht aufkommen, dass da noch irgendetwas verborgen wird. Lasst euch die OP-Berichte, alle Lichtbilder und sonstigen Behandlungsunterlagen aushändigen. Sie stehen deinem Partner zu. Man darf sie ihm nicht verweigern. Man kann höchstens verlangen, dass die Kopierkosten übernommen werden. Wer weiß, was da noch zu Tage kommen könnte. Tut euch den Gefallen und macht das gleich. Bei mir waren später alle Unterlagen auf mysteriöse Weise verschwunden.
Ich denke, dass es ein gutes Zeichen ist, wenn dein Partner selbst zur Sauerstoffmaske greifen kann. Von daher kann ich mir schon vorstellen, dass er morgen auf Station kommt. Wäre er in kritischem Zustand, würde man ihn ggfs. in ein künstliches Koma versetzen und ihn künstlich beatmen. Also von daher...
Halte die Ohren steif!
Ganz liebe Grüße chaosbarthi