[Swanny]

Hallo,

wir haben meine Mutter am Donnerstag ins Hospiz gebracht. Lauter sehr nette Leute und ein schönes Haus mit großen hellen freundlichen Einzelzimmern mit Ausblick ins Grüne. Ein schöner Ort - wenn man nicht zum Sterben dort hingehen würde. Es war auch der Wunsch meiner Mutter und ich denke, es war eine gute Entscheidung. Mein Vater, selbst 80 Jahre, war seit längerem überfordert. Sie hat dort nun die Ruhe, die sie braucht und auch möchte, bekommt ihre Medikamente regelmäßig, es geht ihr den Umständen entsprechend gut und sie ist weitgehenst schmerzfrei. Wir können uns ihr voll und ganz widmen - und auch unserem Vater.

Gestern hat meine Mutter allerdings den ganzen Tag wirklich nur geschlafen. Sie war total kaputt und hat, wenn Besuche kamen, die Augen nur mal kurz und schwerfällig geöffnet und dann sofort weitergeschlafen.

Mein Bruder hat die Pflegerin schon gefragt, ob er sich nun Sorgen machen müsste. Sie hat ihn beruhigt und gemeint, dass unsere Mutter eben sehr müde sei.

Frage an Euch: Wie merkt man eigentlich, dass es bei einem Menschen, der so schwer krank ist, dem Ende zugeht?

Hoffe, dass sie keine Schmerzen erleiden muss und irgendwann dort friedlich einschlafen wird. Aber das wünscht sich wohl jeder Angehörige.

Mein Vater erzählt meiner Mutter immer nur, dass wir das schon wieder hinbekommen und mich fragt er täglich, wie lange sie dort nun eigentlich bleibt. Wenn man ihm dann alles erklärt (und er ist normalerweise geistig noch fit), dann nickt er nur und meint, er weiß es ja. Ist wohl ein Wunschdenken und fällt mir nicht leicht, diese/seine Fragen immer wieder beantworten zu müssen.

Euch allen noch einen ruhigen und schönen Sonntag

Swanny