Einzelnen Beitrag anzeigen
  #269  
Alt 16.03.2004, 14:13
Gast
 
Beiträge: n/a
Standard Erfahrungen Speiseröhrenkrebs

Hallo Sarah, Daniela und Esther (und natürlich auch alle andern),

wenn ich Eure Postings lese, bin ich zutiefst berührt. Nur weiß ich nicht, wie ich Euch Mut zusprechen kann.

Ich will heute einfach auch mal wieder einen Statusbericht abgeben. Meinem Vater sollte ja im Dezember ein Stent gesetzt werden. Da hat man sich dann dagegen entschieden und doch nochmals bestrahlt und die Speiseröhre geweitet. Eine Besserung beim Essen ist kaum eingetreten. Direkt nach der Bestrahlung und dem Bouchieren war es wohl zu gereizt, dann war der Effekt des Weitens wieder weg. Laut den Ärzten sei die Speiseröhre frei, er sollte essen können. Es ging aber von Tag zu Tag schlechter. Mein Vater wollte sich keinen Magenzugang legen lassen, weil er meinte, dann sei die Lebensqualität weg.

Als ich kurz vor Weihnachten bei ihm war, war es schon so schlimm, mit anzusehen, welche Schmerzen er hat, um nur ein bißchen was runterzubekommen. Anfang Februar war er dann soweit, dass er freiwillig ins Krankenhaus gegangen ist, um sich den Zugang legen zu lassen. Er ist so schwach geworden, hatte ja auch schon nichts mehr trinken wollen. Sie haben ihn dann etwas aufgepäppelt. Er hat nun den Magenzugang, will aber nicht ausreichend von der Nahrung zu sich nehmen. Er hat keine Kraft zum Kämpfen mehr - keinen Willen...

Er ist so in sich zurückgezogen. Er will alles mit sich alleine ausmachen... Das ist meiner Meinung nach auch Teil seiner Krankheit - daß nichts ausgesprochen wird... Ich würde ihm so gerne helfen - und kann es nicht.

Ich wünsche Euch viel Kraft! Und nutzt und schätzt die Zeit, die Ihr mit Euren Vätern habt! Meiner läßt mich nicht an sich ran - noch nicht. Ich habe Angst, dass, wenn es soweit ist, es zu spät dafür ist. Also weint in unserer Familie jeder für sich allein...

Traurige Grüße,
Shalida
Mit Zitat antworten