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Alt 16.03.2004, 15:11
Gast
 
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Standard Krankheitsverlauf bei einem Glioblastom

Hallo Berti!
Mein Vater war 65 als das Glioblastom festgestellt wurde. Die OP war im Oktober 2002, es folgten Bestrahlung und Chemo. Beides vertrug er gut, er hat sich auch prima erholt, war nur furchtbar müde. Fatigue vermuten wir. Im letzten Sommer ging er sogar schwimmen und Rad fahren. Arbeiten brauchte er ja nicht mehr, weil schon Rentner. Ich glaube, das wäre wegen der Müdigkeit auch nicht gegangen. Die Kontrollaufnahmen zeigten keine Veränderungen, ein Rest war aber da, wobei ich nicht genau weiß, ob es ein Rest war oder ein Rezidiv. Im Sommer tauchte ein zweiter Herd auf, der bei der folgenden Aufnahme aber schon wieder kleiner war. Leider habe ich die Aufnahmen nie gesehen.
Du siehst, es muss nicht immer so schnell bergab gehen. Bis auf die Müdigkeit ging es meinem Vater im Vergleich zu vielen anderen blendend. Leider ist uns vor 4 Monaten ein Schlaganfall dazwischen gekommen. Seitdem ist er halbseitig gelähmt. Die Ursache konnte nicht gefunden werden, ein direkter Zusammenhang mit dem Tumor bzw. der Behandlung ist aber nicht auszuschließen, was auch immer das heißen mag. Obwohl die Chemo nach dem Schlaganfall abgebrochen wurde, zeigte das letzte MRT vom Februar keine Veränderung.
Ich kann dir leider kein Happy End bieten, aber einen bis vor vier Monaten durchaus positiven Verlauf. Hoffen darf man immer Berti! Ich drück Euch fest die Daumen.
Wenn ich noch mal die Wahl hätte, würde ich meinem Vater zur Teilnahme an einer Studie raten. Die Ärzte sagen zwar gerne, dass die Standardtherapie immer die erste Wahl sein soll, weil es nur dazu gesicherter Ergebnisse gibt, aber wenn man Bestrahlung und Chemo durchlaufen hat, verbaut man sich mitunter den Weg zur Teilnahme.
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