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Alt 17.03.2004, 08:59
Gast
 
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Standard mein papa ,ein tapferer mensch

Hallo, alle zusammen!

es freut mich, dass es Euch (ziemlich) gut geht. Von mir kann ich das im Moment nicht so behaupten. Seit gestern Nachmittag bin ich irgendwie traurig; kurz vorm Heulen, kann aber nicht, obwohl ich mich nicht dagegen sträube, weil es oft auch hilft. Vielleicht liegt es daran, das Papa heute schon vier Monate nicht mehr hier ist. Wie die Zeit vergeht. Na, es wird bestimmt wieder besser werden.

Tina, was macht denn Dein Daumen? Hoffentlich hattest Du beim Verbandswechsel eine nicht so „rabiate“ Schwester oder Arzt. Das mit der Wohnungsbesichtigung finde ich gut. Es macht Spaß zu sehen, wie alles vorangeht. Das ging uns damals beim Hausbau auch so. Bestimmt beobachtet Dein Papa alles und freut sich mit Euch.

Alex, wie war Dein Wochenende? Mit dem Geburtstag Deines Papas war es bestimmt nicht so ganz einfach. Zumindest war es bei mir so letzten Monat. Aber mit der Zeit lernt man sicher, damit umzugehen.

Gestern war ich beim Steinmetz und habe einen Grabstein in Auftrag gegeben. Die Farbe ist rotbraun gemustert/marmoriert. Schwarz oder grau finde ich so traurig. Als Bild wollte ich eine im Meer untergehende Sonne mit einem Paddelboot davor. Der Steinmetz meinte, das es eine echte Herausforderung für ihn sei und freute sich darüber. Er macht erst eine Zeichnung und meldet sich dann bei mir, damit ich mein ok gebe oder sage, was anders sein soll. Hinterher war ich noch auf dem Friedhof, weil ich für die Einfassung ausmessen musste. Bei der Gelegenheit habe ich beim Blumenladen gegenüber vom Friedhof noch einen kleinen Kranz mit gelben Rosen und allerlei „Frühlings-Deko“ gekauft. Der lag da vorm Geschäft und strahlte mich förmlich an. Jetzt leuchtet es bei Papa richtig schön.

Abends hatte ich meine Schwester angerufen und ihr davon erzählt. Sie fand es gut, was ich den Erzählungen nach ausgesucht hatte. Als unsere Mama am Sonntag bei uns war, hatte ich sie gefragt, ob sie irgendwelche Wünsche oder Vorstellungen vom Grabstein hat oder ob sie mitkommen möchte. Ihre Antwort war nein, sie hätte keine Lust und so richtig interessiert sie das nicht. Fand ich ganz schön heftig. Meine Schwester meinte auch, dass Mama nicht mehr die ist, die sie früher einmal war. Sie nimmt an so vielen Dingen nicht mehr teil oder hat einfach kein Interesse. Auch wenn ich Mama erzählt habe, das Veronika nächste Woche ihren 18. Geburtstag hat, hat sie mich nie gefragt, was sie ihr schenken könnte. Keine Reaktion! Einfach vergessen, was „üblich“ ist. Wir glauben, dass das nicht nur was mit Papas Tod zu tun hat, sondern bestimmt auch mit ihrer Demenz. Wir müssen lernen zu akzeptieren, wie es ist. Ändern können wir sie nicht.

Tine (meine Schwester) und ich haben abgemacht, das die Enkelkinder weiterhin was von Opas Geld zum Geburtstag bekommen. Das ist bestimmt in seinem Sinne, denn auf sie war er immer ganz stolz.

So, nun werde ich mich mal meiner Arbeit widmen, sitze nämlich im Büro. Zu Hause ist der eine PC defekt und ich wollte mich auch nicht bei Sohnemann breitmachen, obwohl er nichts dagegen hätte.

Seid ganz lieb gegrüßt von mir und lasst es Euch bei dem tollen Wetter gutgehen,
Ulrike
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