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Alt 07.05.2010, 22:40
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rosa.sputnik rosa.sputnik ist offline
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Standard AW: Ich weiß nicht wie ich helfen und damit umgehen soll

Hallo zusammen,

dieser Thread ist wirklich interessant...
Ich kann hier nur aus meiner Sicht sprechen... wie einige von euch vielleicht wissen habe ich im letzten Sommer meine Mom verloren. Sie hatte einen Kleinzeller und Hirnmetastasen.
Im Mai '08 bin ich mit meiner Tochter von Düsseldorf nach Texas gezogen... im November bekam Mom ihre Diagnose.
Von diesem Tag an habe ich meine Ausreise- und Wiedereinreisepapiere geregelt, unsere Sachen gepackt und gelagert und am 2. Weihnachtsfeiertag waren wir ALLE (Mann, Kind , Hund und ich) bei ihr in Deutschland.
Ab Ende Januar haben wir dann auch ganz bei ihr gewohnt... in einem Raum mit 67qm... alle zusammen.

Ich bin froh dass ich es genauso gemacht habe, dass ich sie nicht damit alleine gelassen habe... und obwohl es bestimmt die bisher härteste Zeit meines Lebens war bereue ich nicht eine Sekunde.
Ebenso mein Mann und meine damals 11jährige Tochter.
Wir alle waren bei ihr als sie sich monatelang übergeben hat... als sie immer schwächer wurde und auch als sie ihren allerletzten Atemzug machte.

Klar hätte ich auch sagen "können" dass ich jetzt gerade nach USA gezogen bin... und alles so kompliziert ist, aber ich könnte heute nicht mehr in den Spiegel schauen.

Wassertropfen.... sei froh dass Deine Mom mit Dir darüber reden möchte... meine wollte es nicht... aber wir haben über andere Dinge gesprochen...

Zumindest gibt es heute kaum noch etwas was unausgesprochen geblieben ist... weil... danach gibt es kein Zurück mehr.

Wir sind 6 Wochen nach Mom's Tod wieder zurückgegangen, haben bei 0 angefangen... haben bisher noch keine Krankenversicherung... trotzdem, ich würde es immer wieder so machen... diese Momente kannst Du nicht zurückholen und das Leben Deiner Mom auch nicht.

Doch, ich finde schon dass man in diesem Moment ALLES hinten anstellen kann, sollte und muß.
Das haben unsere Eltern auch für uns getan und ich finde es selbstverständlich dies auch für sie zu tun.

Ich hoffe für Dich dass Du die richtige Entscheidung triffst... die, mit der Du auch hinterher noch gut leben kannst.

Alles Gute
Jasmin
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Meine Mama: ED 12.11.2008 Kleinzelliges Bronchialkarzinom, T4 N3 M1 (multiple Hirnfiliae)
4 Zyklen Cisplatin und Etoposit, Ganzhirnbestrahlung, dann Tumorprogression, April 09 neue Lungenmetastasen und obere Einflussstauung. Keine weitere Kontrolle, keine Chemo mehr... nur Hoffen auf ein kleines bisschen mehr Lebensqualität...Am 28.07.2009 um 11:26 Uhr Meine Mama ist in meinen Armen für immer eingeschlafen...
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