AW: Dringend! Bitte um eure Meinung nach Wertheim-Meigs-OP
Liebe Asi,
ich will dir ja nicht zu nahe treten, aber das du nun auch noch den Haushalt schmeisst, um nicht als Simulantin zu erscheinen - das geht wirklich zu weit.
Ich denke, du solltest mal mit deinem Aquarium-Männe ein klärendes Gespräch führen, denn...glaube mir, du bist erst am Anfang und es wird ein Punkt kommen, wo du nicht mehr an den Töpfen stehen kannst. (so war es jedenfalls bei mir)
Mein Vater war ca. 3-4 Monate hier, er ist jeden Tag mit mir ins KH zur Behandlung gefahren. Er hat jeden Tag vor dem Bestrahlungszimmer sein Nickerchen gehalten und einmal pro Woche, wenn die Chemo anstand , ging er die 5 Stunden ums KH spazieren.
Ohne ihn hätte ich das alles nicht geschafft. Die Familie, also Männe, Söhne hatte ihre eigenen Verpflichtungen, also hat mein Vater gekocht, eingekauft, hat mich aufgepäppelt, immer begleitet (ich hing stets an seinem Arm und schob die Füsse vorwärts.....muss komisch ausgesehen haben)
Er war mein Fahrer, mein Koch, mein Manager, mein Halt. Allerdings hat er mich immer ganz normal behandelt, also Wehleidigkeit hat er nicht akzeptiert, aber er war immer für mich da, ohne Mitleid.
Besser, du sprichst schon mal jetzt mit deinem Mann, denn eine Radio/Cisplatin-Chemo bringt den Körper und die Psyche an den Rand des Schaffbaren. Ich denke, es ist nicht zuviel verlangt, wenn dir dein Mann beisteht, ohne Mitleid, aber so, dass du dich beschützt und aufgefangen fühlst, wenn es hart auf hart kommt.
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Liebe Grüße
Nikita
Tapferkeit ist die Fähigkeit, von der eigenen Furcht keine Notiz zu nehmen.
George Patton
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