Krankheitsverlauf bei einem Glioblastom
Hallo,
ich lese schon seit einigen Wochen hier in diesem Forum. Heute nun möchte ich mich hier auch mitteilen. Mein Papa (66)wurde vor 7 Wochen in die Uni eingeliefert, nachdem er einen Krampfanfall hatte, der, wie sich später herausstellte, von einem Glioblastom herrührte. Er war danach schon nicht mehr der, der er mal war. Er war zittrig, nicht in der richtigen Zeit zu Hause, ca. 10 Jahre zurück. Sehr verlangsamt in seinen Reaktionen. Kurzum, ein Pflegefall, von heute auf morgen. Allerdings lag der Tumor an einer gut zugänglichen Stelle, im vorderen Stirnlappen,rechts. Nach ca 2 Wochen wurde operiert. Laut Arztaussage,konnte man das meiste (was immer das heißen mag) entfernen, so dass nur noch ein minimales TEil zurückblieb.Allerdings hat er sich von dieser OP nicht erholt, so dass die anschließend geplante Strahlentherapie bis heute nicht stattfinden konnte. Was mir ein Rätsel ist, und auch die Ärzte mir nicht beantworten konnten, ist, warum er nicht spricht, bzw. nur selten , in letzter Zeit öfters, allerdings nichts, womit wir was anfangen können. Stuhlgang kann er nicht kontrollieren, hat seit 6 Wochen einen Katheder. Manchmal denke ich, er versteht durchaus was ich sage, und reagiert auch entsprechend, dann wieder, im nächsten Moment überhaupt nicht.Erkennen tut er uns alle. 2 Wochen nach OP musste punktiert werden, was wieder einen Rückschritt zur Folge hatte. Fing er doch langsam an, wieder richtig zu essen, sonst hätten sie ihm eine Magensonde gelegt. Auch wurde er aufmerksamer und gesprächiger. Nach der Punktion wieder nichts. Keine Reaktion, nichts gegessen. Nach ca 10 Tagen wieder Besserung . Konnte die Hände beser gebrauchen, wieder alleine trinken (Schnabeltasse). Konnte seine Telefonnummer aufschreiben, bis auf die letzte ziffer alles richtig. Er hatte in dieser Zeit einen sehr netten Bettnachbarn, der uns immer alles erzählt hat. Und das Highlight war wirklich, dass er ihn gebeten hat, für ihn zu Hause anzurufen, warum wir nicht gekommen waren. Das war ein Tag, da hatte keiner von uns (Frau, Tochter, Sohn) zeit zu kommen. ich hatte ihm das einen Tag vorher auch erklärt, aber er hats halt vergessen. DAs fand ich so toll, dass er bemerkt hat, dass wir nicht da waren und entsprchend reagiert hat, in dem er seinen Bettnachbarn bat anzurufen. Ein GEspräch mit dem Arzt hat mir dann auch wieder Hoffnung gemacht, dass die Bestrahlung doch noch durchgeführt werden kann, wenn er weitere Fortschritte macht. Und es wurde Tag für Tag besser. Dann, letzten FReitag, große Aufregung. Er soll nochmal einem kleinen Eingriff unter zogen werden. Er hatte Fieber und Nackensteifheit und die behandelnde Ärztin diagnostizierte: Entzündung im Hirn, hervorgerufen durch die Drainage, die er seit 2 Wochen liegen hat. Also, neue Drainage legen und danach gehts ihm so schlecht wie nie :-(. Er zittert und strampelt mit den Beinen. Er schaut uns an und wenn ich oder meine Mutter ihm was zu trinken geben, sagt er ahhh, gut, um den nächsten Schluck dann ewig im Mund zu behalten. Da hilft kein Zureden. Er schluckt einfach nicht. Jetzt fängt wieder alles von vorne an. Ich hoffe sehr, dass das mit dieser Entzündung in Griff zu bekommen ist. Er bekommt Antibiotikum. jetzt machen seine Venen nicht mehr mit, so dass heute noch mal ein , wenn auch ganz kleiner, Eingriff gemacht werden muss. Mir grauts vor dem Gespräch nachher mit dem Arzt, aber ich habe gemerkt, dass man doch mehr aushalten kann, als man vorher gedacht hat.
Hatte letzte Woche auch die Behandlungsmöchlichkeit mit H15 angesprochen, aber das hat wohl bei dem derzeitigen Zustand von meinem Vater wenig Sinn. Ich wünsche mir so sehr, dass er sich doch noch erholt, denn nach Aussage der Ärzte, hätte das nichts mit der OP zu tun. DAs solls jetzt erstmal gewesen sein. Wollte mich einfach mal aussprechen bei Menschen, die ähnliches erfahren müssen. Vielen Dank fürs lesen
Lieben Gruß
Gabi
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