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Alt 23.03.2004, 14:12
Gast
 
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Standard junge Frauen und der Tod der Mutter

Hallo Simone und hallo an alle,

ich lese hier sehr oft, dass die Muttis in Koma fallen. Auch bei meiner Mum war das so. Irgendwie bin ich ja froh, dass meine Mum dadurch nicht alles mitbekommen hat. Auch haben ihr die Ärzte nichts gesagt, sie hat immer so tapfer gekämpft. Ich höre sie noch sagen, wie wenn es gestern wär: "Im Sommer fahr ich mit ins Bad und ich freue mich schon auf den Frühling wenns wärmer wird."
Mir tat es jedesmal weh, wenn sie von der Zukunft sprach. Wir, die Familie, die so zu ihr gehalten hat und sie unterstützt hat wo es nur geht, wußten nur all zu gut dass sie vom Spital nicht mehr heim kommt und ins Leberkoma verfallen wird. Doch Mum hats nicht gewußt, sie kämpfte wirklich bis zum Schluß und ist noch 2 Tage vorm Einschlafen aufs Clo gegangen, mit unserer HIlfe. Diese Bilder kriegt man ganz einfach nicht mehr aus dem Kopf, ihr zittern, ihr wackeliger Gang, die verwirrten Worte und der leere Blick ins Nichts, die gelbe Farbe ihrer Haut, das Wasser überall, schrecklich ...
In letzter Zeit finde ich werden die Gefühle bei mir immer schlimmer. Ich denke dass die Trauer jetzt erst so richtig schlimmer wird bei mir.
Am Anfang wars mir nicht so bewußt, dass sie nie mehr kommen wird. Wir waren es ja gewohnt, dass sie im Spital ist und nicht in ihrer Wohnung mit Paps ist.
Ich selbst versuche zwar wieder so werden wie früher, hilfsbereit, allen zuhören, .....
Es gelingt mir zwar immer öfter, doch fühle ich mich so leer und weine immer mehr als kurz nach ihrem Tod.
Das Sprichwort "die Zeit heilt alle Wunden" finde ich doof, denn die Trauer und das Alleinsein ohne Mum werde ich nie überwinden.
Es tut hier zu schreiben, denn ihr wißt alle zusammen wie es einem wirklich geht.
Meine beste Freundin hört zwar mir auch immer zu und sagt das wird schon wieder, aber sie hat ja ihre Mum noch und weiß nicht wirklich wie es ist, wenn man sich so leer fühlt und um seine Mum weint.
In Gedanken sind wir wohl alle beisammen
Toni
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