junge Frauen und der Tod der Mutter
Hallo Steffi und alle anderen hier,
es ist schon erstaunlich wie sehr sich unsere Geschichten gleichen. Steffi, diese Blicke von denen du schreibst habe ich auch immer im Kopf und meine Ma hat auch bis zuletzt von ihrem Tod nichts gesagt und hören wollen. Du hast kleine Brief von ihr, darum beneide ich dich so sehr, hüte sie nur gut, das sind Schätze! Meine Mutter hat mir gar nichts aufgeschrieben, habe schon die ganze Wohnung auf den Kopf gestellt, nichts. Ich würde so gern noch ein paar Zeilen von ihr lesen. Du hast einen schönen Traum von deiner Mutter gehabt-ich leider noch nie. Nur Alpträume.
Das Gedicht von Antje kenne ich, wunderschön.Und so gehts mir auch. Ich war in jetzt 8 Wochen nicht einmal auf dem Friedhof, ich hab nicht das Gefühl, dass meine Mutter da ist. Sie wollte auch kein Grab, nur eine Urne unterm grünen Rasen. Erst fand ich das ok, aber jetzt finde ich so komisch, dass ihr Name nirgends steht und an sie erinnert. Sie wollte bestimmt nicht dass wir ihr Grab pflegen müssen-so war sie, hat immer nur an uns gedacht. Das tut so weh, ich fühl mich trotz 34 Jahren sowas von einsam und verlassen, wie schön dass es euch gibt, weil wir wohl alle dasselbe fühlen.
Dann schreib ich euch jetzt mal mein Lieblings-Traurig-Sein-Gedicht auf:
Ob auch die Stunden uns wieder entfernen:
Wir sind immer beisammen im Traum
Wie unter einem aufblühenden Baum.
Wir werden die Worte,die laut sind verlernen
Und von uns reden, wie Sterne von Sternen.-
Alle lauten Worte verlernen:
Wie unter einem aufblühenden Baum.
(Rainer Maria Rilke)
Claudia
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