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Alt 27.03.2004, 00:23
Gast
 
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Standard junge Frauen und der Tod der Mutter

HAllo Toni, Tine, Caudia, Conny, Steffi und alle Anderen
Vielen, vielen Dank für Eure lieben Worte. Ich bin total gerührt, wenn ich Eure Zeilen lese. Ich könnte heulen, wie ein Schlosshund - ihr habt erst kürzlich selber diese schmerzliche Erfahrung machen müssen und habt trotzdem die Kraft hier zu schreiben und mir liebe und aufbauende Worte zu schreiben.
Mami ist heute aus dem Krankenhaus entlassen worden - sie ist jetzt daheim. Ich war in den letzten 2 Tagen nur damit beschäftigt alles zu organisieren - Papi ist auch bloss rumgerannt.
ER tut mir so leid...
Ich bin momentan etwas ratlos, wie alles so laufen soll.
Klar, die Diakonie kommt 2x am Tag - ich fahr auch jeden Tag hin.
Ich kann mich halt nicht ewig halten, weil mein Kleiner dann irgendwann nervt und ja auch ins Bett muss.
Ich bin heute total empty, weiss momentan nicht was ich fühlen soll, bzw. was ich Mami wünschen soll.
Es kotzt mich total an, wenn ich mit einer Arzthelferin rumdiskutieren muss, warum meine ma Krankenunterlagen und Windeln braucht. Eines von beiden würde ja langen - meinte Mrs. Supergescheit...
Ich war dann mal wieder, wie in der letzten Zeit so oft, etwas barsch und antwortete ihr(der Arzthelferin): "Also meine Mutter hat eine komplette Blasen- und Darmlähmung aufgrund Metastasen in der Wirbelsäule - das wünsche ich nicht meinem ärgsten Feind. Und mir macht das auch keinen Spass hier zu stehen und um solche Dinge bitten zu müssen..." (bin selber Krankenschwester und werde wohl wissen, was ich für die Pflege meiner Mami brauche)
Die war ganz verdattert und hat das Rezept rausgeschrieben.
So eine taube Nuss - macht sich nur wichtig!
Naja - jetzt hab ich mich bei Euch mal wieder "ausgekotzt" - es ist echt so schlimm - aber Ihr kennt es ja.
Als ich heute in die Gesichter der Ärzte geschaut habe, war mir alles klar.

Noch eine Frage an Steffi:

Ich habe von Hospiz allgemein nur Gutes gehört. Ich habe auch schon daran gedacht, wenn es daheim nicht klappt, mami in ein Hospitz zu bringen.
Aber wann ist der richtige Zeitpunkt? Wie sage ich es mami?
Wie hast Du das gemacht?
Was ich so von einem Hospitz weiss, ist dasss man als Angehöriger jederzeit zum Patienten kann - der Patient und der angehörige wird betreut - was man ja vom Krankenhaus nicht unbedingt behaupten kann. Was hast Du /Ihr für Erfahrungen gemacht?

Also, jetzt habe ich wieder so einen Roman geschrieben!
Danke, dass es Euch gibt, fühlt Euch umarmt - Danke, es tut so gut.

Liebe Grüsse

Kerstin
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