Thema: Myriam
Einzelnen Beitrag anzeigen
  #673  
Alt 04.07.2010, 08:45
Benutzerbild von mascha2600
mascha2600 mascha2600 ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 21.06.2007
Ort: Dort wo es auf der "Alb" am schönsten ist
Beiträge: 245
Standard AW: Myriam

Hallo Helmut,
wir kennen uns ja aus dem BK-Forum, doch ab und an, guck ich auch ins Forum für Hinterbliebene.
Grade hab ich Deinen Beitrag gelesen und fühle mich sehr an meine Eltern erinnert:
Meine Mutter starb mit 52 J. an BK, mein Vater war bei ihrem Tod 55 J., also "viel zu jung", um alleine zu bleiben (wenn beim "Alleinsein" das Alter überhaupt eine Rolle spielt !??!). 2 Jahre nach Mutters Tod lernte er seine zweite Frau kennen und hatte die gleichen Ängste wie Du, die sich Gott sei Dank aber nicht bestätigt haben.
Will sagen, dass die neue Partnerin akzeptieren konnte, dass er z.B. neben ihrem Ehering, auch den Ring meiner Mutter trug und meine Mutter immer (wie soll ich es ausdrücken), "anwesend war".
Nun soll man die Situation nicht so verstehen, als hätte die "neue" Frau ständig gegen meine verstorbene Mutter kämpfen müssen ! So war es nicht. Meine Mutter war und ist eben ein Teil unseres Lebens und gehört(e) einfach dazu. Wir haben auch oft über meine Mutter geredet, haben uns mit ihr über die positiven, als auch die negativen, Eigenheiten meiner Mum unterhalten. Da auch die zweite Frau Vaters Witwe gewesen war, hatten wir natürlich auch oft über das Leben, die Krankheit und den Tod ihres "ersten" Mannes gesprochen.

Mein Vater hat mir mal erzählt, dass seine 2. Frau meine Mutter auf gar keinen Fall "ersetzen" könne. Trotzdem hat er beide Frauen - eben auf unterschiedliche "Weise" - geliebt. Auch er hatte - wie Du - am Anfang des Kennenlernens die Bedenken, seiner neuen Partnerin nicht gerecht werden zu können, doch es hat geklappt.
Ich glaube daher, dass es auch in Deiner Situation möglich ist, einer neuen Partnerin das zu geben, was eine Beziehung "eben" so ausmacht. Ich glaube außerdem, dass das Wichtigste in einer neuen Partnerschaft absolute Ehrlichkeit ist. Warum sollte man eine "neue Frau" nicht tief und innig lieben können, auch wenn man(n) im Herzen noch immer die verstorbene Partnerin liebt und vermißt ? Mein Vater brachte auch nach der 2. Hochzeit zum Hochzeitstag meiner verstorbenen Mutter Blumen aufs Grab. Manchmal war R. (die "neue" Frau) sogar dabei.
Wieso auch nicht ? Meine Mutter war ein Teil seines Lebens (bzw. seiner Vergangenheit) und blieb es auch bis zu seinem Tod.

Was ich mit der obigen Geschichte sagen will ist, dass es meiner Meinung sehr wohl möglich ist, mit einem neuen Partner [U]und[U] und dem/der Verstorbenen "zusammenzuleben".
Viele LG Chris

Geändert von mascha2600 (04.07.2010 um 08:48 Uhr)
Mit Zitat antworten