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Alt 09.04.2004, 12:32
Gast
 
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Standard junge Frauen und der Tod der Mutter

Hallo zusammen,
meine Mutter wird morgen beerdigt! Es ging zum Schluß alles sehr schnell...Morgen vor zwei Wochen habe ich erfahren, daß sie Methastasen in den Knochen hat, vor einer Woche habe ich erfahren, daß es keine Rettung mehr für sie gibt und vorgestern ist sie gestorben. Mein Vater und ich waren bei ihren letzten qualvollen Atemzügen dabei. Immer wieder habe ich ihr gequältes Gesicht vor Augen, höre ihre verzweifelten versuche zu Atmen... Es ist furchtbar! Ich bin aber trotzdem froh dabei gewesen zu sein und auch, daß meine Geschwister (20 und 17 Jahre) es nicht waren! Auch wenn meine Schwester sich jetzt vorwürfe macht, daß sie zu spät aufgestanden ist.
Ich habe einen wahnsinns Horror vor der Beerdigung morgen. Aber ich bin unendlich froh darüber das nicht alleine durchstehen zu müssen. Unser Familie-Band ist unheimlich eng geworden. Wir geben uns alle gegenseitig kraft, weinen viel zusammen und reden über Mama. Wir lachen aber auch über dinge die Passiert sind. Ich bin froh, daß mein Dad so offen ist und seine Gefühle herausläßt, so wie wir alle eigentlich.
Obwohl meine Mama im Krankenhaus gestorben ist, war es sehr familiär und persönlich. Sie hat allerdings auch da gearbeitet jahrelang, sodaß sich alle sehr bemüht haben, es ihr so erträglich wie möglich zu machen. Die Schwestern haben meine Mutter nach ihrem Tod etwas fertig gemacht und in ein Verabschiedungszimmer gebracht, wo alle Freunde und Famielienangehörige sich von ihr verabschieden konnten. Das war wirklich sehr bewegend und ein würdiger Rahmen sich von ihr zu verabschieden. Es war einfach "toll".
Naja, nun versuche ich den heutigen Tag irgendwie herum zu bekommen, damit wir die Beerdigung angehen können.
Ich möchte mich auf diesem Weg auch nochmal bei dem Seelsorger und allen Schwestern und Ärzten der Station V, VI und der onkologischen Abteilung des Franz-Hospitals in Dülmen für ihre hervorragende Arbeit, das tiefe Mitgefühl und die rege Anteilnahme bedanken!
Liebe Grüße
Michaela
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