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Alt 30.09.2010, 08:59
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Assist Assist ist offline
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Standard AW: Mich hat es leider auch erwischt

Guten Morgen in die Runde,
habe gestern ganz stolz meinem Mann von den positiven antworten von Distelfink und Silk erzählt, dass ich wirklich keine Chemo brauche, weil bei uns noch nie jemand in der direkten Verwandschaft Krebs hatte. Er hat sich für mich gefreut, will aber trotzdem, dass ich noch zu einem Onkologen gehe. Er hat tierische Angst - ich eigentlich auch, aber ich will raus aus dem Loch .

@ sunshine: meine Kinder sind 8, 13, 16 und 18 Jahre alt. Der Jüngste hat Ärger in der Schule, weil er derzeit unkonzentriert ist und die Hausaufgaben schon mal fehlen. Fühle mich dann immer schuldig, aber das kriegen wir schon hin. Habe gestern all die blöden Bildchen (das gehört echt zur Hausaufgabe dazu und für Jungs ist das ätzend) ausgemalt, jetzt sieht die HA schön bunt aus. Er musste einen Aufsatz übers Brotbacken schreiben (Sachkunde) und sein Schlußsatz war, dass der Bäcker hofft, dass das Brot von einer schönen Dame gekauft wird. Hat gleich Ärger gegeben, weil "Quatsch". Mit der "schönen Dame" war aber ich gemeint, na, ich werde die Lehrerin noch mal aufklären, das so eine Kinderseele ein wenig heile Welt braucht.

@silk u.a.: Unser Ältester ist mit 16 und voll in der Pubertät für ein Jahr nach Kanada als Austauschschüler gegangen. Ich habe gedacht, ich überlebe das nicht. Aber was soll ich sagen, unsere Beziehung ist viel besser = inniger geworden als vorher. Er hat uns damals das schönste Weihnachtsgeschenk gemacht, dass ich mir vorstellen kann: ein Tagebuch in dem wir jeden Tag eine Seite weiter aufschlagen durften, es waren genauso viele Seiten wie Tage, die er noch in Kanada ist. Jede Seite war ein Foto mit Erklärung zu seinem neuen Leben in Kanada. So etwas hätte ich ihm nie zugetraut Im Januar geht Sohn Nr. 2 für 2 Jahre nach Afrika. Er ist jetzt auch 16 und hat sich für ein besonderes Programm beworben und auch noch einen Platz und Stipendium bekommen. Er macht da Abi und gleichzeitig arbeitet er in einem Aids Projekt. Eigentlich wollte ich mich intensiv um dieses Projekt kümmern und jetzt machen sie gerade "Filet Stroganoff" aus mir. Was ich eigentlich sagen wollte: es ist fürchterlich, wenn die Kinder gehen aber unheimlich beruhigend, wenn man sieht und spürt, dass sie es schaffen und ihnen der Wert der Familie auch bewußt wird und nicht mehr nur eine Selbstverständlichkeit ist.

An alle: ich bewundere euch für euren Mut, die positive Einstellung, den Humor, die gegenseitige Hilfe und, und, und ... gut, dass es euch gibt! Ich wollte, man könnte all die Sorgen einfach wegpusten.

Liebe Grüße,
Alex
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