AW: Wie lange bleibt mir noch mein Daddy?
Lieber Lukas,
ich möchte Dich hier in unserem Forum Nierenkrebs recht herzlich begrüßen.
Wahrscheinlich war Deine Geschichte zuerst in einem anderen Forum, da ich nichts von Dir gestern gelesen habe. Es hätten Dir hier sicher schon mehr Leute mit Nierenkrebs geschrieben.
Nun zu Deinem Vater, er hat ja wirklich schon sehr viel mitgemacht und auch sehr viele Operationen gehabt. Ob von der Behandlung her immer alles richtig gemacht wurde kann ich nicht beurteilen, was mir auffällt, er hat die Target Medikamente ( Sutent, Nexavar usw. ) sehr schnell gewechselt. Manchmal muss man diese Medikamente doch länger nehmen, oder auch die Dosis erhöhen.
Wenn die Nebenwirkungen schlimm sind wirkt das Medikament, hat man kaum Nebenwirkungen ist das Medikament zu niedrig dosiert.
Die Gewichtsabnahme kommt mit Sicherheit von Nexavar, ich habe dadurch auch sehr viel abgenommen, wiege noch 54kg. Aber mit Zusatzkost von Fresenius hält man das Gewicht. Ich esse bestimmt 6-8 x täglich, da ich sehr viel Durchfall habe kann ich auch immer wieder essen. Bananen helfen mir auch gut das Gewicht zu halten. Gegen Mitternacht esse ich immer noch 2-3 Scheiben Brot.
Über die Lebenserwartung kann keiner etwas sagen. Nach der Statistik müssten hier Viele schon gestorben sein. Bei mir hat man auch schon solche Prognosen gestellt, aber ich will leben, und lebe nun schon 12 Jahre mit der Krankheit. Meine Geschichte findest Du am Ende dieser Seite.
Nachdem Dein Vater ja noch nicht alt ist, kann ich mir nicht vorstellen, dass er schon sterben will. Das Wichtigste ist das positive Denken, er soll sich Pläne machen mit kurzen Zielen, dann freut man sich wenn man es erreicht.
Deine Mutti soll nicht wegen der Rente jammern, die Rente wurde ja hochgerechnet, als ob er bis 60 gearbeitet hat. Geht denn Deine Mutti arbeiten?
Nun zu Dir, in der Regel gibt es für so junge Leute keine Krebsvorsorge.
Aber was ich Dir vorschlagen würde 1x jährlich eine Sonographie zu machen, dann ist schon mal der Nierenkrebs abgedeckt und andere Organe werden da ja auch mit unersucht. Wenn Du einen guten Arzt hast, der Eure Geschichte kennt, ist dann vielleicht bei den Tumormarkern auch etwas großzügig.
Für Nierenkrebs gibt es keinen Tumormarker.
Dann würde ich Dir vorschlagen ab 30 jedes Jahr zur Vorsorge zum Urologen zu gehen. Da kannst Du ja sagen es gibt viel Prostatakrebs bei Euch in der Familie.
Aber mach Dich nicht verrückt, denn wenn es bestimmt ist, dann bekommt man diesen Untermieter.
Weiter möchte ich Dir noch empfehlen das Lebenshaus (Patientenorganisation für Nierenkrebs) anzurufen (0700 5885 0700), lass Dir von dort die Unterlagen für Nierenkrebs schicken. Das Heft über Nierenkrebs ist sehr hilfreich. Vor allem versteht man diese Krankheit besser und es werden die Therapien toll erklärt.
Im Moment fällt mir nichts mehr ein, aber falls Du weitere Fragen hast, schreibe ruhig. Du wirst sehen, dass jetzt die Betroffenen aus den Forum Nierenkrebs noch antworten.
Ich wünsche Deinem Vater alles erdenklich Gute, vor allem die Kraft mit dieser Karankheit noch ein paar Jahre zu leben. Dir und Deiner Mutter wünsche ich viel Kraft Deinem Vater beizustehen und zu motivieren. Seid alle positiv, dann läuft alles besser.
Wo wurde denn Dein Vater bisher immer behandelt und operiert?
Weiterhin alles Gute für Euch.
Geändert von Marita P. (07.10.2010 um 23:44 Uhr)
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