AW: Noch ne Tochter mit nem Vater ...
Hallo ihr alle,
nun bei uns schaut es nicht sehr positiv aus.
Die Schmerzen im rechten Brustbereich haben als Ursache einen Pleuraerguss, einen ziemlich massiven sogar. Dies hat letztendlich die Oberärztin letzten Montag per Sono selbst diagnostiziert.
Meinem Vater wurde trotzdem am Dienstag der künstliche Darmausgang rückverlegt .... die OP ging gut.
Da mir das alles trotzdem "spanisch" vorkam, habe ich mir dann am Mittwoch von der Station, auf der mein Vater die Chemo und Bestrahlung bekam den Abschlussbericht geholt (Die Konversation mit der Dame an der Rezeption erspar ich euch jetzt). Und ich dachte, ich les nicht richtig, war erst mal völlig fertig.
Der Arzt sagte ja beim Gespäch am 15.09. "es sieht gut aus, bis eben auf die Lungenmetastasen" (siehe mein letztes posting) ....
Pustekuchen. Im Bericht steht: das Karzinom hat sich allenfalls geringfügig minimiert .... und der Pleuraerguss war schon auf der CT vom 10.09. sichtbar und steht im Bericht. Habe dann die behandelnde Oberärztin sofort angerufen und ihr meinen Infostand mitgeteilt und auch jede Menge Ärger dazu ......
Ich finde es einfach eine Frechheit, einen Menschen so im Ungewissen zu lassen, darüber, wie es um ihn tatsächlich steht. Sie und auch dieser Radiologiefrize werden meinem Vater morgen oder spätestens übermorgen die "Wahrheit" sagen, darauf werde ich bestehen.
Hätte dieser Radioar....(zt) -sorry, aber ich bin immer noch sowas von sauer- meinem Vater in meinem Beisein am 15.09. klar und sachlich den Stand der Dinge mitgeteilt, hätte ich meinem Vater nie und nimmer dazu geraten die Darm OP "als nächsten Schritt" machen zu lassen.
Nun ist es jedoch wie es ist. Der Tumor im Darm wurde- ja doch erfolgreich- entfernt, der Darmausgang wurde rückverlegt. Mein Vater ist sehr, sehr schwach, hat eine Pleuradrainage liegen, das was da raus kommt und zytologisch untersucht wurde, wird mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit eine Karzinose bestätigen.
Wenn die Ärzte ihm in den nächsten Tagen im Klartext sagen, wie es um ihn steht, dann wird sich zeigen, was mein Vater weiterhin möchte.
Denke nur .... eh, das hat er nicht verdient ...... und ich hätte doch gleich nach dem Gespräch selbst für mich noch mal einen Termin bei diesem Radio a..(zt) ausmachen sollen.
Mir ist klar ... alles hätte, würde ,etc. bringt jetzt auch nix mehr ... nun muss ich für meinen Vater da sein und gleichzeitig der schulmedizinischen Arroganz "menschliches, emphatisches" Verhalten dem Patienten gegenüber beibringen.
Was macht nur ein Patient ohne Angehörige mit etwas Fachwissen ????
Ertappe mich dabei und stehe auch dazu, dass ich meinem Vater wünsche, dass für ihn dieser Alptraum bald ein Ende hat ....
Besser ein Ende mit Schrecken, als ein Schrecken ohne Ende
Danke, dass ich all das hir abladen darf ......
Viele Grüße
Kasandra
Geändert von Kasandra66 (10.10.2010 um 19:56 Uhr)
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