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  #1  
Alt 05.11.2008, 15:24
Mancuso Mancuso ist offline
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Standard Mutter mit Lungenkrebs...

Hallo zusammen,
bin durch google auf dieses Forum hier gestoßen. Hab mich erstmal ein wenig durchgelesen um mir ein wenig Mut zu machen, was die folgende Zeit angeht.

Erstmal zu mir: Bin 22 Jahre alt und momentan in der Ausbildung. Lebe alleine bei meiner Mutter und stehe -wie man so schön sagt- voll im Leben. Aber das haut mich nun voll aus der Bahn. Angst um meine Mum...

Meiner Mutter ging es die letzten Monate ziemlich schlecht. Sie hatte Bauchschmerzen und konnte kaum mehr richtig gehen. Nun habe ich es nach langem Kampf endlich geschafft, dass sie ins Krankenhaus gefahren ist. Ich ging von einem Infekt o.ä. aus.
Bei der ersten Untersuchung am Montag wurden Metastasen an der Leber festgestellt. Ein erster Schock... nun wurde gestern anhand einer Gewebeprobe der Lunge ein Tumor festgestellt. Anscheinend auch das Pol für die restlichen Metastasen.
Am kommenden Dienstag soll nun ein Scan der Knochen durchgeführt werden um zu schauen, ob auch dort Ablagerungen zu sehen sind. Das würde auch den hohen Calciumspiegel erklären.
Laut dem Arzt kommt eine OP aber momentan oder gar nicht in Frage.

Wenn ich ins Krankenhaus fahre, dann bekomme ich immer Angst. Meie Ma liegt vollkommen apathisch im Bett, kann kaum reden und das denken scheint ihr auch schwer zu fallen. Ich frag mich nun, warum das so ist. Sie raucht die letzten Tage nicht mehr und bekommt Infusionen, weil ihr Calcium-Spiegel so verdammt hoch ist. Wird es daran liegen, dass sie so neben sich steht? Oder ist sie vom Krebs schon so geschwächt, dass sich das Immunsystem abschaltet und sie keine Energie mehr hat? Ich bin momentan wirklich total verzweifelt...

Ich habe auch schon viel über Krebspatienten hier im Forum gelesen, die den schier ausweglosen Kampf gewonnen haben. Ich würde mich da nur zu gerne einreihen. Nur brauche ich Hilfe. Ich weiß nicht, wie ich mich richtig verhalten soll, was ich machen soll oder wie ich sie bestärken kann. Sie hat momentan nur mich. Freunde und Verwandte wissen noch nichts von der Diagnose.

Ich habe bestimmt noch die Hälfte aller Fragen vergessen, die mir vorhin in den Sinn kamen. Bitte entschuldigt das. Bin im Moment nicht wirklich bei Sinnen. Werde mich auf jeden Fall noch mit weiteren Fragen an euch wenden, sofern das in Ordnung geht.

Liebe Grüße

PS: Finde es wirklich beachtlich, wie hier miteinander umgegangen wird und wie geholfen wird. Dafür erstmal ein großes Kompliment!
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  #2  
Alt 05.11.2008, 16:04
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annika33 annika33 ist offline
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Standard AW: Mutter mit Lungenkrebs...

Hallo Mancuso,

hier bist Du gut aufgehoben. Hier wirst Du Zuspruch, Trost, Rat, Hilfestellungen bei medizinischen Fragen und noch viel viel mehr bekommen.

Es tut mir leid, dass auch Deine Mutter mit dieser Erkrankung konfrontiert wurde. Gerade zu Beginn der Diagnose sitzt der Schock so tief in allen Gliedern und die Angst und Ungewissheit zehrt sehr an dem eh sehr dünnen Nervenkostüm.

Bezüglich der Fragen auf den derzeitigen Zustand Deiner Mutter, wird das ganz sicher der behandelnde Arzt am besten beantworten können. Vielleicht hast Du ja die Möglichkeit ein persönliches Gespräch mit ihm zu führen. Vorstellen kann ich mir, dass natürlich auch die seelische Verfassung durch eine solche Diagnose arg in Mitleidenschaft gezogen wird. Vielleicht daher auch ein wenig diese Teilnahmslosigkeit Deiner Mama.

Zitat:
Ich weiß nicht, wie ich mich richtig verhalten soll, was ich machen soll oder wie ich sie bestärken kann. Sie hat momentan nur mich. Freunde und Verwandte wissen noch nichts von der Diagnose.
Das ist ja auch schwierig. Sei einfach für sie da und bestärke sie darin, dass die Ärzte alles in ihrer Macht stehende unternehmen werden. Wenn sie traurig ist, dann lass sie weinen und tröste sie. Und wenn ihr nach aufmunternden Worten ist, dann gib ihr die. Dasein ist derzeit das, was am wichtigsten für sie ist, und da Du ja der ihr nahestehendste Mensch bist, wirst Du ganz bestimmt intuitiv das Richtige tun .

Habt ihr Infos vorliegen, um welche Krebsart es sich genau handelt? Davon abhängig ist ja auch darauffolgende Therapie. Sofern das nicht so ist (wovon ich jetzt erstmal ausgehe) musst Du Dich noch ein wenig in Geduld üben, denn erst wenn der Krebstyp bestimmt ist, wird auch die weitere Vorgehensweise festgelegt. Das zehrt natürlich sehr an den Nerven und ängstigt. Vielleicht können wir hier dazu beitragen, dass die Zeit bis zum endgültigen Ergebnis nicht allzu schwer und lang für Dich wird.

Ich freue mich, dass Du den Weg hierher gefunden hast.

Lass den Kopf nicht hängen!

Liebe Grüße

Annika
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  #3  
Alt 05.11.2008, 16:55
Mancuso Mancuso ist offline
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Standard AW: Mutter mit Lungenkrebs...

Erstmal vielen Dank für die schnelle Antwort!

Also über die Krebsart habe ich noch keine genauen Infos. Ich weiß halt nur, dass an (in?) der Leber Metastasen sind, dass sie einen wohl inoperablen Tumor in der Lunge gefunden haben und evtl. die Knochen angegriffen wurden.
Wenn ich da weitere Einstufungen kenne, werd ich sie bestimmt mitteilen.

Was mir momentan nur so Angst macht, das ist ihr Verhalten. Von dem Tumor in der Lunge weiß sie aufgrund ihres Zustandes noch nichts. Das wollen die Ärzte ihr später mitteilen.
Mich würde nur sehr interessieren ob jmd mit einem Kalziumüberschuss schon Erfahrungen gemacht hat. Sie bekommt momentan Infusionen mit einem mir unbekannten Inhalt. Ich denke mal, dass es was sein wird, um den Calciumwert zu senken. Die Frage ist nur, ob es normal ist, dass sie so "kaputt" ist. Ich war noch nie wirklich als Patient im Krankenhaus und kann die Strapatzen nicht beurteilen.

Im Moment denke ich halt, dass ihr Verhalten aufgrund des Rauchentzugs, der Krankenhausumgebung, evtl. Medikamente und dieser Infusion kommt. Nur genau weiß ich es nicht. Laut der Ärzte sollte sich ihr Zustand dadurch schon bessern. Ich bin nur ein sehr ungeduldiger Mensch, wenn es darum geht. Ich sehe keinen kleinen Forschritte bzw nehme sie wohl nicht wahr. Das werde ich wohl lernen müssen... Wie gesagt, wäre schön wenn schonmal jmd Erfahrungen zu Infusionen im Bezug zu dem Thema hatte.


Was ich außerdem noch Fragen wollte: Ich lese immer sehr viel über alternative bzw zusätzliche Behandlungsmethoden. Einmal um evtl. Nebenwirkungen der kommenden Behandlung zu lindern und um evtl auch eine Heilung bzw. Besserung zu erwirken. Kann mir da jmd vllt Links oder Erfahrungsberichte zu geben? (Tut mir Leid, wenn das schon oft gefragt wurde)

Vielen dank erstmal!
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  #4  
Alt 05.11.2008, 17:32
Benutzerbild von annika33
annika33 annika33 ist offline
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Standard AW: Mutter mit Lungenkrebs...

Hallo,

ich nochmal...

Zitat:
Welche Beschwerden verursacht ein Calciumüberschuss?
Beschwerden treten erst ab Calciumspiegeln von 11-12 mg/dl auf. Die Zeichen sind sehr unspezifisch (d.h., sie können bei vielen Erkrankungen auftreten): Müdigkeit, Schwächegefühl, Verwirrtheit, Depression, Appetitlosigkeit, Übelkeit, Erbrechen, Verstopfung, gesteigerte Trinkmenge, vermehrtes Harnlassen, Verlangsamung des Herzrhythmus. Bei Spiegeln über 13 mg/dl kann es zu Verkalkungen in Nieren, Haut, Blutgefäßen, Lungen, Herz und Magen kommen.
Magengeschwüre, Bauchspeicheldrüsenentzündung, Gallensteine, Nierensteine sind weitere mögliche Folgen eines langdauernden erhöhten Spiegels.
Spiegel über 15 mg/dl sind ein medizinischer Notfall. Koma und Herzstillstand können eintreten.
Quelle http://www.med4you.at/laborbefunde/l...ef_calcium.htm


Weitere Verlinkung zu dem Thema:
http://flexikon.doccheck.com/Hyperkalz%C3%A4mie

Aber jetzt keine voreiligen Schlüsse ziehen. Wir sind ja Medi-Laien und am besten ist eben, Du sprichst mit dem behandelnden Arzt.

Jedenfalls könnten die Symptome Deiner Mama mit dem Kalziumüberschuss zusammenhängen.

Schaue evtl. später nochmal rein. Ich weiß...diese Warterei zermürbt einen und man will sich so viel wie möglich informieren - aber mach Dich nicht verrückt und vor allem...nie aufhören zu hoffen - man wird alles Menschenmögliche für Deine Mama tun.

Liebe Grüße

Annika
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  #5  
Alt 05.11.2008, 19:17
misspiggy70 misspiggy70 ist offline
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Standard AW: Mutter mit Lungenkrebs...

Hallo Manusco...

Es tut mir wirklich sehr leid von Eurem Schicksal zu lesen und ich wünsche Euch viel Kraft und Geduld, diese Situation durchzuhalten.

Du fragtest nach zusätzlichen, alternativen Heilmethoden...

Schau mal bei ...

http://www.biokrebs-heidelberg.de/

... dort habe ich umfangreiche Beratung und tolle Tips erhalten.
Wichtig ist allerdings, dass man das wirklich nur als zusätzliche Behandlungsmethoden sehen sollte. In erster Linie sollte die Schulmedizin richtungsweisend sein.

Kann es vielleicht sein, dass die Ärzte Deiner Mutter Beruhigungsmittel gegeben haben und sie daher so " Teilnahmslos " ist ???

Ich drücke Euch ganz dolle die Daumen, dass alles gut wird !

LG, Susanne.
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  #6  
Alt 05.11.2008, 19:50
Mancuso Mancuso ist offline
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Standard AW: Mutter mit Lungenkrebs...

Es kann natürlich sein, dass sie Beruhigungspillen bekommt. Weiß ich leider nicht genau, da der Arzt nur selten anzutreffen ist. Muss halt auch noch arbeiten Genau das ist es auch, was einfach momentan nicht passt. Während sie im Krankenhaus liegt bin ich am arbeiten. Natürlich kann ich momentan nicht viel für sie tun. Ich fühle mich einfach so nutzlos...

War eben auch schon wieder bei ihr. Meine Freundin und ich fanden, dass sie schon besser aussah. Sie konnte eigenständig eine Flasche öffnen und trinken. Auch sonst sah sie besser aus. Aber sie hatte immernoch diese "wirren" Gedanken. Natürlich wird das nicht von einem auf den anderen Tag verschwinden, nur habe ich Angst, dass es daran liegt, dass die Krankheit schon so weit fortgeschritten ist. Wenn ich doch nur den Arzt mal antreffen würde...
Teilweise hat sie sogar gelacht und sich über ihre Zimmernachbarn geärgert Das war schon ganz schön mit anzusehen. Sie würde gerne mal mit mir alleine reden, aber das geht ja nicht. Liegen in einem 3er/4er Zimmer.

Am Ende hat sie uns nach ca einer halben Stunde gebete zu gehen. Natürlich male ich mir dadurch schon wieder das Schlimmste aus. Hat sie sich abgeschrieben? Will sie nur noch alleine sein? Vermutlich ist das alles nur Schwarzmalerei und sie braucht einfach Ruhe um schlafen zu können. Obwohl sie das ja eh den ganzen Tag macht. Aber auch das wird wohl normal sein.. hoffe ich zumindest.

Soweit erstmal wieder was von mir. Werde nun täglich vorbeischauen und das Forum hier wohl mehr oder weniger als Tagebuch "missbrauchen".

Vielen Dank erstmal an alle!
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  #7  
Alt 06.11.2008, 19:04
Mancuso Mancuso ist offline
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Standard AW: Mutter mit Lungenkrebs...

Soo, habe heute endlich mal wieder einen besseren Tag gehabt. Meine Mutter auch

War heute Mittag erst da. Da sah sie schon um einiges besser aus. Alleine vom Gefühl her würde ich sagen, dass sie auf dem Weg der Besserung ist. Zumindest was das äußerliche und die geistige Verfassung angeht. Sie hat nun auch ihr gefordertes Einzelzimmer bekommen
Am späten Nachmittag konnte ich dann endlich mal mit dem Doc sprechen. Haben bisschen am Telefon geredet. Medizinisch gesehen ist sie wirklich auf dem Weg der Besserung. Calciumspiigel von 4,x auf 3,0 (2,7 normal). Er sagte auch, dass diese Verwirrtheit von dem hohen Calcium kam und sie langsam wieder normal "läuft".
Nach den erfreulichen Dingen ging es dann aber ins Eingemachte. Die Befunde von der Gewebeprobe sind nun da. Der Tumor scheint schon recht groß zu sein, was eine OP ausschließt. Schade, aber was soll man machen Auch als es um Heilungschancen bzw. den allgemeinen Verlauf ging, war er sehr zurückhaltend. Man sollte davon ausgehen, dass der Tumor nicht schrumpft jedoch u.U. zum Stillstand kommt. Klingt soweit leider logisch. Hätte unten ein paar Fragen zum Vorgehen.

Komm grad auch schon wieder von meiner Mum. Sie war wieder ein wenig schlapper als heute Mittag. Lag wohl an den neuen Infusionen. Was mich aber schockiert hat, ist, dass es ihr so schwer fiel aufzustehen, auf die Toilette zu gehen usw. Jede Bewegung scheint eine Qual, jeder Schritt einer durch Scherben. Kann jmd ähnliches berichten?

Nun noch kurz die Fragen von oben:
Der Doc wll nun ne Chemo machen. Ist Chemo ein gutes Zeichen? Meine gelesen zu haben, dass eine Chemo nur dann in Frage kommt, wenn der Patient bei guter körperlicher Verfassung ist!?
Greift eine Chemotherapie ALLE Tumore und Metastasen an? Sprich auch die an Leber und Knochen? Oder will der Arzt nun nur die Lunge bekämpfen?
Soviel ich bisher gelesen habe, scheint aber nach einer Chemo eine OP rein theoretisch (wenn es sehr gut läuft) möglich zu sein, oder?
Nach einer Chemo gibt es doch auch noch andere Optionen, falls diese nicht greift, oder?

Ganz liebe Grüße von mir und vielen Dank für die vielen Antworten!
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  #8  
Alt 06.11.2008, 21:40
Mapa Mapa ist offline
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Standard AW: Mutter mit Lungenkrebs...

Hallo Mancuso,
konntest Du schon in Erfahrung bringen, ob es sich um einen kleinzelligen oder nicht-kleinzelligen Tumor handelt? Je nach dem ist die Chemozusammensetung unterschiedlich. Wenn Metastasen in der Leber sind (bei meinem Mann auch) handelt es sich um sogenannte Fernmetastasen, die bei der Klassifizierung dann bei dem Buchstaben M dahinter eine 1 zur Folge hat. Leider ist es so, dass dann "nur" noch palliativ behandelt wird. Das schockiert natürlich im ersten Moment. Wie Brigitte schon erwähnte, ist es möglich, dass durch eine Chemo (es muss nicht unbedingt die erste Zusammensetzung wirken) sowohl der Tumor, als auch Metastasen zurückgedrängt werden können. Möglich ist auch ein kompletter Rückgang. Also, die Hoffnung nicht aufgeben. Wichtig ist der Allgemeinzustand. Es wäre gut, wenn es Deiner Mama langsam etwas besser geht, dann verkraftet sie die Chemo natürlich auch besser. Achte darauf, dass sie gut isst, viel trinkt (vor allem während der Chemo) und sei vor allem für sie da. Möglicherweise, was bei einigen Betroffenen der Fall ist, will sie von den Ärzten gar nicht alles ganz genau wissen. In diesem Fall wäre es hilfreich, wenn sie die Ärzte von der Schweigepflicht entbindet und angibt, dass Du alles wissen darfst. So weißt Du immer ganz genau Bescheid und kannst an Deine Mutter die Informationen so weitergeben, wie Du der Meinung bist, dass sie es verkraftet. Mache ihr auf jeden Fall Hoffnung und unterstütze sie, so gut Du kannst.
Liebe Grüße und alles Gute
Mapa
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  #9  
Alt 07.11.2008, 10:39
Mancuso Mancuso ist offline
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Standard AW: Mutter mit Lungenkrebs...

Guten Morgen,

erstmal vielen Dank für die Mutmachung. Das tut momentan wirklich gut!

@ Mapa: Weiß leider nicht, ob es kleinzellig oder nicht ist. Vergesse immer die Hälfte zu fragen. Ihre körperliche Verfassung ist auf jeden Fall viel besser als noch Anfang der Woche. Sie kann besser reden, denken und auch wieder alleine aufs Klo gehen. Das ist schonmal erfreulich. Allerdings -darauf gehe ich unten ein- macht einem der Doc einfach keine Hoffnung. Das ist total schockierend. Er sagt nicht mal, dass sich die Metastasen verkleinern könnten oder evtl. irgendwann eine OP in Frage kommt. Warum macht er das? Da habe ich unten meine eigene Theorie zu...

@ schnekkerle: Das macht Mut! Hoffe, dass meine Mam eine eventuelle Chemo auch gut überstehen wird und das die Metastasen endlich aufgeben und ihren Dienst quittieren. Sie hat die Kraft. Und wenn ihr die Kraft ausgeht, dann sind Freunde, Familie und Ich da!

Hatten also eben das Gespräch mit dem Doc. Erst hab ich alleine mit ihm geredet und danach mit meiner Mam zusammen.

Laut Doktor ist eine Heilung nicht zu erwarten. Ein Rückgang der Metastasen auch nicht. Die Leber ist zu 80% von Metastasen befallen (kann ich mir kaum vorstellen...). Vereinzelt auch in den Knochen. Aber die Untersuchung erfolgt am Dienstag. Am liebsten würde der Arzt heute direkt mit der Chemo beginnen. Er sagte aber auch, dass es auf 2 Tage nicht ankommen würde.
Was mich nur schockiert ist die Tatsache, dass er sie anscheinend schon abgeschrieben hat. Er hat einfach nichts positives gesagt. Ich habe das Gefühl, als ob meine Mutter dort nicht gut aufgehoben ist... natürlich müssen Ärzte sowas sagen. Aber wenn ich hier lese, dass Onkologen den Patienten Mut machen, dann läuft da was falsch. Es kann doch nicht angehen, dass ich die einzige Person in diesem K-Haus bin, der ihr Mut macht.
Als ich dann noch von anderen Behandlungsmethoden angefangen habe, hat er erstmal total abgeblockt. Das würde nichts bringen. In diesem Stadium (IV) ist nur eine Chemo möglich und blablabla. Aber ich lese hier soviel über andere Methoden... kommt natürlich auch auf den Patienten an, aber es gibt immer mehrere Möglichkeiten.

Bei dem Gespräch war meiner Mutter sehr aufgelöst. Natürlich war sie total geschockt, hat auch noch nichts geahnt oder es verdrängt. Keine Ahnung. Sie hat Angst um mich. Ich habe ihr klargemacht, dass sie diese Angst nicht haben braucht. Dass sie mich so erzogen hat, dass ich sowas wegstecke. Wir haben schon soviel zusammen geschafft, da schaffen wir das auch noch. Ich habe das Gefühl, dass sie das ein wenig aufbauen konnte. Wobei sie wohl eh erstmal diesen Schock verdauen muss. Aber sie ist stark! Ich weiß genau, dass sie alles machen wird um diesem Krabbentier das Wachstum so schwer wie möglich zu machen!

Ich bin ernsthaft am überlegen, ob man sie nicht in ein anderes Krankenhaus verlegen sollte. In eines, dass auf diese Art von Krebs bzw. Krebs allgemein spezialisiert ist. Wie schon gesagt macht mir der Arzt zwar einen netten Eindruck, aber er will nichts riskieren. Er geht den normalen Weg. Wenn es klappt, wunderbar. Wenn nicht, dann hat er wohl -seiner Meinung nach- alles versucht.

So weit erstmal mein Statusbericht.

Alles Gute euch und liebe Grüße!

PS: In was für Kliniken seid ihr bzw. eure Angehörigen? In einem allgemeinen Krankenhaus mit Abteilung für innere Medizin oder einem speziallisierten K-Haus?
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  #10  
Alt 07.11.2008, 11:23
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Marita C. Marita C. ist offline
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Standard AW: Mutter mit Lungenkrebs...

Liebe Mancuso,
wir kommen aus Niedersachsen.Mein Mann hat seine Chemo ambulant machen können.Allerdings muss dafür der Allgemeinzustand deiner Mutter gut sein.
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  #11  
Alt 07.11.2008, 12:01
Mapa Mapa ist offline
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Standard AW: Mutter mit Lungenkrebs...

Hallo Mancuso,
holt Euch evtl. eine Zweitmeinung ein. Mit den Ärzten ist das immer so eine Sache. Da gibt es die einen, die machen einem Mut, in dem sie sagen, es gibt immer gewisse Ausnahmen oder Verläufe, die eben nicht dieser normalen Statistik entsprechen. Dann gibt es wieder andere Ärzte, die sagen recht deutlich, dass die Chancen gleich null sind, weil sie keine falsche Hoffnung machen wollen. Letztendlich wissen sie selber nicht genau, bei wem das eine oder das andere eintritt. Sie gehen einfach nach der Statistik, bzw. Wahrscheinlichkeit. Es gibt behandlungsmäßig sogenannte Leitlinien, die ihnen vorgegeben werden und die sie, je nach Stadiumeinteilung, anwenden müssen. Bei Lebermetas würden sie auch dann nicht operieren, wenn der Tumor operabel wäre. Trotzdem ist es möglich, dass durch die Chemo die Metastasen evtl. ganz weggehen. In diesem Fall würde dann evtl. doch eine OP oder zumindest Bestrahlung in Betracht kommen. Zu sagen, dass es bei 80% Metastasenbefall der Leber nicht auf zwei Tage ankommt, halte ich persönlich für fahrlässig.
Wie Brigitte schon bemerkte, ist es gut, wenn man einen einzigen Onkologen hat, der einen dann schon besser kennt und über den Fall genau Bescheid weiß. Leider kommt es sehr darauf an, wo man wohnt und in welchem Umkreis man solche reinen Onkologiepraxen findet. Ruf evtl. mal beim Krebsinformationsdienst in Heidelberg an. Die haben sicherlich ein paar Tipps, welche Möglichkeiten es bei Euch in der Nähe gibt.
Liebe Grüße
Mapa
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  #12  
Alt 07.11.2008, 17:03
Mancuso Mancuso ist offline
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Standard AW: Mutter mit Lungenkrebs...

Also eine Zweitmeinung halte ich auch für Sinnvoll. Und dann vielleicht von einem Arzt, der ein wenig mehr Mut macht. Natürlich verstehe ich den bisherigen auch, aber immer vom Schlimmsten auszuehen ist auch nicht das Wahre.

Hab nun ein wenig rumtelefoniert. Eine Chemo scheint am sinnvollsten. Allerdings habe ich von einer Freundin den Tipp zu einer Mistelbehandlung bekommen. Jemand Erfahrung damit? Werden Nebenwirkungen eingeschränkt und wirkt sich diese wirklich positiv auf den Verlauf der Chemo aus?

Auch mit meinen Verwandten habe ich gesprochen. Diese werden mir soweit es geht helfen. Mit ist ein Stein vom Herzen gefallen. Diese Unterstützung brauch ich wirklich. Und meine Mam natürlich auch! Wenn wir alle zusammen halten, dann kann eigentlich nichts passieren, denn ich weiß, dass meine Mutter stark und bei guter Verfassung ist!

Danach habe ich mit meiner Mutter telefoniert. Wusste nicht recht, was ich sagen sollte. Hab ihr dann gesagt, dass ich viel Kraft habe um ihr zu helfen und das wir alles tun werden, dass es ihr bald wieder besser geht.
Ich war nur erstaunt darüber, dass der Doc heute schon mit der Chemo anfangen wollte. Meiner Mutter ist eh schon so vor den Kopf gestoßen, da verstehe ich nicht, wieso er das nicht erstmal sacken lässt. Unverständlich in meinen Augen. Besonders weil er heute früh noch zu mir meinte, dass man auch noch 1-2 Tage warten könnte um die Reaktion abzuwarten.

Hat jmd. eventuell noch einen Buchtipp für meine Mum oder mich? Um das alles besser verarbeiten zu können und um Kraft zu bekommen. Habe im Sticky schon einiges gelesen, aberkann mich nicht entscheiden. Erfahrungsberichte wären toll :>

Vielen Dank ihr Lieben!
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  #13  
Alt 07.11.2008, 19:27
Cindy 69 Cindy 69 ist offline
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Standard AW: Mutter mit Lungenkrebs...

Hallo Mancuso,

bewundere dich um deine Kraft und deinen Mut sowie um dein positives Denken... Ist wirklich bewundernswert !

Gehe wegen der Misteltherapie zum Hausarzt deiner Mutter. Er wird dir das entsprechende Präperat dafür geben können. Dazu braucht er eine genaue Diagnose um das passende Mistelmedikament auszusuchen. Da gibt es verschiedene. Dieses wird von der Krankenkasse voll übernommen !!! Ruf am Besten selbst erst dort an. Bei Palliativer Behandlung und diesem Krankheitsbild zahlen sie voll. Eins musst du noch machen: Den richtigen Zeitpunkt er Mistelbehandlung mit den Ärzten im KH absprechen. Denn uns sagte man damals, dass sie uns erst nach den Bestrahlungen dazu raten würden, da auch eine Misteltherapie gewisse "Anfangs-Nebenwirkungen" haben kann und dann könne man nicht differenzieren ob es von der Bestrahlung kommt oder nicht. Und ich denke bei Chemo wird es evtl. so ähnlich sein.

Toi, Toi, Toi... Drücke euch die Daumen !

Liebe Grüsse
Cindy
__________________
Meine geliebte Oma: 04.02.1916 - 22.12.08
Meine geliebte Mama: 07.04.1950 - 22.01.09

Menschenleben sind wie Blätter die von Bäumen fallen,
all unsere Liebe vermag es nicht zu verhindern...
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  #14  
Alt 07.11.2008, 20:48
Mancuso Mancuso ist offline
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Standard AW: Mutter mit Lungenkrebs...

Also ich hab hier im Raum Bremen eine Adresse von einem Arzt bekommen, der diese Misteltherapie macht. Dieser war auch 1 Jahr in der Schweiz und hat an einem KH gelernt, das fast nur mit diesem Mittel arbeitet. Auch direkt angerufen und einen Termin vereinbart. Das Blöde ist nur, dass meine Mam aus dem KH raus muss und da mit antanzen muss. Aufgrund abrechnungstechnischer Dinge. Also werden wir -sobald sie da raus ist- diesen Arzt aufsuchen.

Eine Empfehlung für einen Heilpraktiker zu bekommen, ist glaube ich gar nicht so einfach. Aber ich werde mal schauen, was google und co. hergeben. Vielleicht finde ich dort ja Bewertungen zu welchen hier im Raum. Dann kann man immernoch schauen, was man macht.

Hab mir zu einer zweiten Meinung auch meine Gedanken gemacht. Aber wie gehe ich das an? Bitte ich den Arzt um alle Unterlagen von meiner Mam und marschiere einfach zu einem anderen Arzt? Muss ich irgendwas beachten? Bin da grad bisl überfordert.


Ich weiß momentan auch nicht, wo mir der Kopf steht. Auf der einen Seite denke ich mir, dass der Kampf gegen den Krebs beginnen kann und wir auch stark genug sind, diesen zu besiegen. Auf der anderen Seite versetzte ich mich in die Lage meiner Mutter und denke immerzu darüber nach, wie ich mich in ihrer Situation fühlen würde. Sobald das Gefühl eintritt, kann ich mich kaum mehr halten.
Wichtig wäre -so glaube ich- das sie schnell aus dem KH rauskommt. Sie ist nicht der Typ Mensch, der eine Sonderbehandlung möchte. Sie will wieder auf die Beine kommen und dann so weiterleben, wie zuvor auch. Natürlich würde sich einiges ändern, aber sie wäre glücklicher, wenn sie da raus kann.
Meine größte Angst ist die, dass sie eben nicht einfach rauskommt. Das ihr Zustand so bleibt und sie dort bleiben muss... die Angst begründet sich einfach mit ihrem Zustand. Aber das wird doch wohl normal sein. Ich meine am Montag musste ich sie noch mit dem Rollstuhl ins KH fahren. Heute bzw gestern schon konnte sie alleine auf die Toilette gehen. Ich hoffe, dass das schon ein kleines Zeichen der Besserung war.

Soweit erstmal. Werde sie nochmal anrufen und ihr eine gute Nacht wünschen. Die ich euch natürlich ebenso wünsche

Grüße!
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  #15  
Alt 08.11.2008, 12:17
SUSAN69 SUSAN69 ist offline
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Standard AW: Mutter mit Lungenkrebs...

Hallo,

ersteinmal nehme ich dich in die...
Ich kenne diese Situation sie du gerade mitmachst....
Habe es mit meinem Papa durchgemacht....ich finde man funktioniert irgendwie nur noch, wenn man diese Diagnose hört......
Sei so oft du kannst für deine Mama da.......das ist echt das beste....
Ich weiß gar nicht was ich noch schreiben soll...ich wünsche euch alles gute ........auch wenn jetzt eine sehr harte Zeit vor euch liegt....
LG Susan
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