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  #1  
Alt 04.12.2009, 03:26
Lena1808 Lena1808 ist offline
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Registriert seit: 09.05.2009
Beiträge: 21
Standard Ich brauche Hilfe

Hallo alle zusammen!

Nun schreibe ich auch hier in der Hoffnung etwas Hilfe und Unterstützung zu bekommen, denn ich weiss im Moment nicht weiter...
Bei meinem Freund wurde im letzten Jahr der Magen entfernt, danach folgte Chemo zur Vorbeugung, leider ohne Erfolg. Es wurden Bauchfellmetastasen mit Aszites festgestellt, Einleitung agressiver Chemo, die er aufgrund einer absoluten Unverträglichkeit abgebrochen hat. Nach intensiven Recherchen bin ich auf Biomed Klinik gestoßen, wo er bis jetzt 4 x mal mit verträglicheren Chemos und Tiefenhyperthermie behandelt wurde. Mit Erfolg - Wasser war weg und sein Darm funktionierte wieder ( im Juni kam es fast zu einem Darmverschluss und Nierenversagen ).

Nun hab ich das Gefühl, dass sein Darm wieder nicht richtig arbeitet, sein Bauch ist größer geworden, steinhart, er ißt weniger, hat ständig das Völlegefühl, und der Darm gibt von sich sehr laute Geräusche, wie Meeresrauschen, ich werde davon sogar immer wach, ich hab Angst, dass sich Wasser wieder ansammelt.

Das schlimmste ist, er möchte keine Behandlungen mehr.. Sein Arzt rät ihm außerdem zur Darmspiegelung, davon will er gar nichts hören ..

Und ich fühl mich mit allem langsam sehr überfordert...

Was soll ich jetzt machen? Eigentlich müssten wir Anfang Januar wieder in die klinik, er möchte nicht, dass ich einen Termin ausmache.

Was passiert wenn ich nichts unternehme? Soll ich versuchen ihn weiter dazu zu überreden, aber wie ? Er lässt sich auf die krankheit nicht mehr gern ansprechen.. Ich weiss wie leid er mittlerweile die ganzen chemos ist , aber das ist doch die einzige möglichkeit.., Ich bin so hilflos, so ratlos im moment.

Bitte hilft mir, ich bin für jede Antwort dankbar

liebe Grüße und viel Kraft uns allen

Lena
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  #2  
Alt 04.12.2009, 03:47
Benutzerbild von Ute08
Ute08 Ute08 ist offline
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Beiträge: 935
Standard AW: Ich brauche Hilfe

Hallo Lena,
ich kann mir vorstellen, wie blöd sich das für dich anhören wird, was ich jetzt gleich schreibe, aber es ist eine Meinung und zwar meine - andere denken vielleicht ganz anders darüber.
Ich glaube, dass jeder Betroffene für sich selbst wissen muss, was er möchte
und danach entscheiden, auch wenn es für die Angehörigen nicht gut zu ertragen ist. Dein Freund hat schon eine ganze Menge bewältigt und wenn er jetzt nicht über die Krankheit, weitere Behandlungen oder ähnliches reden will,
muss man das als Angehöriger vielleicht erstmal so akzeptieren. Wir begleiten unsere Angehörigen zwar intensiv und leiden sicherlich auch stark mit, aber alles ertragen an Schmerzen, Nebenwirkungen der Chemo etc. müssen sie alleine, da kann man nicht helfen. Deshalb haben sie - meiner Meinung nach - auch ein Anrecht darauf, für sich weitere Schritte zu überlegen. Ich glaube, dass dein Freund genau weiß, was er tut.
Vielleicht ist er auch nach den Feiertagen entspannter und wieder offener für Gespräche und Behandlungen. Die Weihnachtszeit ist ja für uns alle im KK nicht so einfach. Stütze ihn so gut du kannst, alles andere wird sich finden.
Euch alles Gute
Ute
__________________
Meine Tochter Melanie + 31.10.2009 14.54 Uhr
Du durftest nur 17 Jahre alt werden.
Ich werde dich immer in meinem Herzen haben!!!
www.darkprincess-melaniehuemmer.de
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  #3  
Alt 04.12.2009, 10:08
Benutzerbild von Elsbet
Elsbet Elsbet ist offline
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Standard AW: Ich brauche Hilfe

Hallo Lena,
ich kann mich meiner Vorschreiberin nur anschliessen. Es mag für Angehörige hart klingen, wenn man sagt, ich möchte keine Behandlung mehr. Aber jeder Betroffene muss selbst entscheiden, wann es genug ist. Meine Mutter hatte vor 5 Jahres ein Analkazinom, schlimme Schmerzen usw. Sie kann heute nicht mehr aus dem Haus. Die Folgen der Chemo und der Bestrahlung. Sie sagt auch, sie möchte keine Behandlung mehr, wenn wieder etwas sein sollte. Habe Jahre lang immer gesagt, du lässt etwas machen, wir wollen dich ja noch eine Zeit bei uns haben. Heute bin ich selbst betroffen!. Ich kann die Aussage heute besser nachvollziehen und würde sie auch bis zum Ende in ihrer Wahl unterstützen.
Denk mal drüber nach und versuche deinen Freund in seiner Entscheidung zu unterstützen. Auch wenn es schwer fällt.

LG und viel Kraft
Susan
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  #4  
Alt 04.12.2009, 19:50
Benutzerbild von IreenS
IreenS IreenS ist offline
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Standard AW: Ich brauche Hilfe

Hallo Lena,

ich bin auch der Meinung von Susan und Ute.

Nachdem ich den Krankheitsverlauf bei meinem Mann erlebt habe, muss ich sagen:
dieses Leid(en) muss man sich nicht unbedingt antun.
Er hatte seine ganze Hoffnung - fast bis zum letzten Tag - auf die verschiedenen Chemos gesetzt.
Ich verstehe bis heute den Onkologen nicht, der ihm da immer wieder zu etwas anderem geraten hatte.
Manchmal denke ich: mit ordentlichen Schmerzmitteln wäre er vielleicht
(aber nur vielleicht) eher gestorben, aber er hätte möglicherweise nicht so gelitten.

Man weiß immer nicht, wie man sich selbst entscheiden würde,
aber im Moment wäre ich wohl eher gegen eine solche Behandlung.

Besorg dir für dich Bachblüten (Beratung bekommst du in der Apotheke).
Mir haben sie sehr geholfen, wenn ich manchmal nicht weiter wußte oder konnte.

Alles Gute und versuch seine Entscheidung zu akzeptieren.

LG Ireen
__________________
http://www.myvideo.de/watch/4892460/...ume_leben_ewig


Wolfgang *03.04.1947 - +18.10.2008

Christel *17.05.1950 - +12.04.2011
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  #5  
Alt 05.12.2009, 18:03
Lena1808 Lena1808 ist offline
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Beiträge: 21
Standard AW: Ich brauche Hilfe

Hallo Ute, Susan und Ireen

vielen dank erstmal für eure antworten.

sicherlich wird er selbst entscheiden, ob er weitere behandlungen will oder nicht, es ist nur so schwer , er ist erst 34 j, und wir sind seit 12 jahren zusammen.

Ich hab nur wahnsinnige angst, dass wenn wir nichts tun es zu einem darmverschluss oder sonstiges kommen kann und wir den zeitpunkt verpassen wo ihm geholfen werden kann.

das problem ist noch, dass er keine richtige ärztliche betreuung hat. Nur den hausarzt, sonst nichts.

Was ich noch wissen will, wenn wir jetzt ins Kh müssen, dürfen wir entscheiden in welches oder wird er zwangsläufig in eins geschickt, wo er operiert wurde und später chemo bekommen hat? In dieses kh will er auf gar keinen fall, denn zu viele schlimme errinnerungen sind damit verbunden.

liebe grüße
Lena
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  #6  
Alt 06.12.2009, 18:08
Benutzerbild von IreenS
IreenS IreenS ist offline
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Standard AW: Ich brauche Hilfe

Hallo Lena,

du kannst in ein Krankenhaus deiner Wahl gehen.

Vielleicht solltest du es einmal mit der Krankenkasse absprechen.
Die sagen manchmal "ins nächst erreichbare",
kann aber mit den evtl. anfallenden Transportkosten zu tun haben.

Meine Schwester muss z.B. die Fahrtkosten zu ihrer Onkologin selbst tragen,
da sie nicht zum ortsansässigen Onkologen geht.
Jetzt geht sie z.B: in das KH in dem ihr Sohn arbeitet, das ist 300 km weg von hier.
Sie hat für die Behandlung eine UW und die Fahrtkosten trägt sie selbst.

Also einfach mal dort anrufen.

Alles Gute
Ireen
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Wolfgang *03.04.1947 - +18.10.2008

Christel *17.05.1950 - +12.04.2011
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