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schütteln und anschreien....
Hallo liebe Mitbetroffenen, ich bin Leilah, selbst 34 und wie in der Überschrift zu lesen geht es um meine Mutter. Vorletztes Jahr wurde bei ihr Brustkrebs festgestellt (das Ding war riesig und schwarz und von außen sichtbar, sie hat es länger für nen blauen Fleck gehalten sagt sie)...sie wurde operiert und bekam dann ein halbes Jahr Chemo und dann die übliche Bestrahlung. Sie ist von Natur aus kein emotionaler Mensch - eher die Sorte "Eis-Lady", hat sich während der Chemo und Bestrahlung aber schon verändert...ist weicher geworden. Nun hat sie sich aber geweigert nach der OP (Abnahme der Brust und sehr sehr viele Lymphe wurden entfernt da sie "komisch aussehen würden" - o-Ton meiner Mutter) eine Physiotherapie oder Lymphdrainage in Anspruch zu nehmen, mit dem Ergebnis dass sie nun den Arm nicht mehr strecken kann, die Schulter irgendwie hochzieht und mit dem Arm keine Teller mehr halten kann oder ähnliches. Das kann ich schon nicht verstehen, warum sie sich so einschränken lässt obwohl es eine Besserung geben würde durch Physio. Mich macht es schon richtig aggressiv wenn ich sehe wie sie "wie Quasi Modo", nen Buckel macht um irgendwie ihre Dinge zu erledigen. Nun hat sie wohl seit Tagen sehr starke Rückenschmerzen - was mich sofort in Panik versetzt hat, weil meine beste Freundin letztes Jahr an Metastasen eines Brustkrebs im Rückenmark starb und die letzten 3 Wochen mit ihr auch so anfingen - mit starken Rückenschmerzen. Dadurch dass meine Mutter uns auch nie wirklich gesagt hat, ob da schon Metastasen waren vorletztes Jahr und sie auch nie gesagt hat, wie schlimm die Sache nun gewesen ist, geistern natürlich die schlimmsten Bilder durch meinen Kopf. Beide - sie und mein Vater - reden nur noch vom Sterben (selbst wenn meine schwangere Schwester dabei ist) und dass ja alles begrenzt ist im Leben...und sie es vermeiden zum Arzt zu gehen weil ja alles umsonst.und ich krieg da echt die Krise. Weil ich - ehrlich gesagt auch denke- dass es echt schlimm ist dass sie Krebs hat, aber so wie sich anhört, hört es sich an, als wenn sie schon das 5 Jahr chemo oder bestrahlung hinter sich hätte. Ich habe viele Freunde, die Krebs haben oder hatten, die meisten davon wesentlich schlimmer (ich hoffe ich greife da jetzt niemanden an) und ich war immer dabei, hab teilweise mitgepflegt, aber keiner von denen hat sich so verhalten wie meine Mutter. Ich bin echt verzweifelt und wütend und hab gleichzeitig immense Schuldgefühle, weil ich so denke. Aber ich kann ihr ewiges "wir sterben bald" nicht mehr hören (vor allem mein Vater ist eigentlich gesund ??)...dies Jahr ist wirklich viel los bei uns in der Familie, meine schwester kriegt ein Kind, ich heirate und mache mein Examen...und irgendwie belastet es immer so im Hintergrund. Meine beste Freundin letztes Jahr hatte nach 5 jahren klipp und klar gesagt, dass sie die Behandlung abbricht und die letzte zeit geniessen möchte. Damit konnte ich besser umgehen als mit "nichts halbes und nichts ganzes" von meiner Mutter. Ist das normal...kennt das zufällig auch einer... Ich weiss nicht mehr wie ich mich verhalten soll, immer wenn ich versuche nachzufragen bei meiner mutter, kriege ich nur wischiwaschi ausreden (weil sie auch genau weiß dass ich durch meine Erfahrungen viel Fachwissen habe)..wie grenze ich mich ab...geht das überhaupt...oder tu ich ihr wirklich unrecht ? Sorry ist etwas lang geworden, aber ich musste es mal loswerden. leilah Geändert von Leilah (10.04.2013 um 13:23 Uhr) |
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