Chemo Tagebuch, Erfahrungsaustausch, gemeinsames Durchstehen!!!

[wkzebra]

Zitat von ninele

...
Ab wann muss ich eigentlich damit rechnen, dass meine Haare ausgehen? Habe soviel unterschiedliche Aussagen gelesen.....

Es ist auch total unterschiedlich. Mir wurde gesagt, 14 Tage nach der 1. EC würde der Haarausfall einsetzen und eine Woche später wäre alles weg.
Bei mir saßen die Haare an Tag 14 bombenfest. An Tag 15 auch. An Tag 16 auch. An Tag 17 war ich hin und her gerissen. Da dachte ich, dass der Kelch an mir vorübergehen würde - oder dass das rote Zeug im Beutel gar kein Epirubicin, sondern verdünnter Kirschsaft war. An Tag 18 ging es dann doch los, also kein Kirschsaft. Sie gingen mir aber nicht büschelweise aus, sondern waren nur lose. Wenn ich zog, konnte ich sie rausziehen. Ließ ich sie in Ruhe, war nichts los. Andere Betroffene sagten, ich würde noch darum betteln, dass mir jemand die Haare abrasiert, weil sie überall rumfliegen würden, auch im Essen. War nicht so. Dank Haarspray bleiben sie an Ort und Stelle, bis meine Perückenfee zwei Tage später Zeit für mich hatte und den Rasierer ansetzte, bis nur noch 1-2 mm übrig waren. Bis dahin hielten sich die Haare auf dem Kopfkissen auch in Grenzen, das war nicht so schlimm. Deutlich ausgedünnt war es natürlich trotzdem, da beim Haarewaschen und Kämmen noch ziemlich viel Schwund entstand.

Zitat von Frühlingswiese

...Schwerbehindertenausweis... ich überlege, wann ich mal im Amt nachfrage... Nach 2 Monaten Wartezeit?? Nach 3??? Was ist denn da angemessen???

Ich habe nach ein paar Tagen eine Eingangsbestätigung bekommen. Fürchterliches Formular, in das man "Wenn Sie nachfragen, landet Ihr Antrag wieder ganz hinten!" reininterpretieren konnte, wenn man wollte. Als sich einen Monat später noch nichts weiter getan hatte, habe ich nachgefragt und erhielt die Auskunft, dass es ca. 8-10 Wochen dauern würde und sie gerade erst die erforderlichen Unterlagen zu ihren Ärzten zur Prüfung gegeben hatten. Ich hab mich da schon gefragt, was an dem Abschlussbericht mit erwiesenem Brustkrebs noch zu prüfen wäre, aber naja. Ausgestellt wurde der Ausweis schließlich 9 Wochen nach Antragstellung.

Zitat von Frühlingswiese

...Krimis:
Wer kennt die Krimis von Ben Aaronovitch?? Ich nenne sie immer die Harry Potters für Große??
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Oder Liza Marklund??? Ich könnte diese Liste noch seitenweise fortführen......

Och, weiterführen könnte ich die Liste auch. Ich liebe die Krimis von Dick und Felix Francis und habe alle von ihnen. Von Liza Marklund habe ich auch einige und von Ben Aaronovitch habe ich die ersten beiden gelesen (wobei ich den ersten deutlich besser fand als den 2.) und der 3. liegt auf meinem SUB (Stapel ungelesener Bücher).

Zitat von Sandra14

...Ich habe richtig Angst sowohl vor den OP's, als auch vor der Chemo...

Hab bitte keine Angst vor OP und Chemo, sie sollen dir helfen und keine Bedrohung sein. Jedenfalls nicht für dich, sondern nur für deinen ungebetenen "Gast". Respekt vor OP und Chemo sind okay, schließlich belastet einen beides. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass es einfacher ist, wenn man seinen Körper davon überzeugt, dass die Chemo eine Hilfe ist. Meiner hat sich nämlich nicht dagegen gewehrt, so dass ich von den belastenden Nebenwirkungen wie z. B. Übelkeit völlig verschont geblieben bin.

Zitat von kruemel12

... Ich konnte vor Antritt der Chemo auch entscheiden ob Chemo überhaupt für mich in Frage kommt, da ich so ein Wackelkandidat war. ...

Ich auch, denn die Voruntersuchungen begründeten keinen Verdacht auf Metas, der Wächterlymphknoten war sauber und der Tumor konnte komplett entfernt werden. Aber wegen meines vergleichsweise jungen Alters (43 bei ED) wurde mir zu einer Chemo geraten, um sicherzustellen, dass auch noch nicht zu erkennende Krümelchen erwischt werden.

Zitat von glücklichsein

...Hab keine Angst vor der OP und der Chemo. NW können sein müssen aber nciht. Bei mir haben sich die NW in Grenzen gehalten. Hab wärend der Chemo alles gemacht was ich sonst auch gemacht hätte. SKIfahren, Konzerte , KINO, Feiern . Lass es auf dich zukommen. Die Begleidmedikamente sind so gut heutzutage....

Dem kann ich nur zustimmen. Ich habe auch alles gemacht (Besuch von Sportveranstaltungen, Konzerte, Urlaub, Arbeiten, Feiern) und habe mich die ganze Zeit gut gefühlt. Natürlich geht die Kondition runter (Treppen wurden zu meinen natürlichen Feinden), aber das ist nicht so wild.

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Ach, mir fällt grad noch was ein zur Einstellung gegenüber der Erkrankung.

In dem Begleitblatt zur Chemo-Patientenaufklärung stand ein Satz, der mich im Nachhinein total stört.

Zitat von Verhaltenshinweise zur zytostatischen Chemotherapie

Sie leiden an einer schweren Erkrankung.

Ich finde, das Wort "leiden" ist so negativ besetzt. Gut, grammatikalisch dürfte es richtig sein (da könnte man dann sagen "Ich leide an einer schweren Erkrankung, aber ich leide nicht unter ihr."), aber es stört mich trotzdem.