Während meiner Behandlung habe ich ein Buch gelesen mit dem Titel "
Ich wollte nur mein altes Leben zurück". Darin schrieben Prominente und Nicht-Prominente, Alte und Junge über ihre Krebserkrankungen und die Behandlung.
Auch ich wollte eigentlich nur mein altes Leben zurück. Zwar bewundere ich es sehr, wenn Menschen ihr Leben radikal verändern, aber für mich war klar, dass ich das nicht tun würde. So habe ich während der Behandlung vor allem schätzen gelernt, was ich habe: eine schöne Wohnung, einen angenehmen und sicheren Arbeitsplatz, an den ich zurückkehren konnte.
Aber die Krankheit hat mir auch die "Endlichkeit" meines Lebens bewusster gemacht. Und natürlich gibt es noch Sehnsüchte. Und natürlich stelle ich mir Fragen wie "Welche Spuren möchtest Du in dieser Welt hinterlassen?" oder "Was möchtest Du in Deinem Leben gerne ändern?" Aber ich mache mir mit diesen Fragen (und den Antworten) keinen Stress, sondern stelle sie mir vor wie ein Samenkorn, das in die Erde fällt, gehegt und gepflegt wird und irgendwann Früchte trägt. Und vielleicht treffe ich dann eine ganz radikale Entscheidung in meinem Leben!